Kritik an „halbem Feiertag“

Kritik gibt es an der von der Regierung präsentierten Lösung, dass der Karfreitag ein halber Feiertag sein soll. Die evangelische Kirche ist enttäuscht über den „halbherzigen Kompromiss“, die Wirtschaft fordert eine Entlastung.

Zukünftig ist ein Karfreitag ein normaler Arbeitstag. Neu ist, dass ab 14.00 Uhr die Feiertagsregelung gilt und Dienstnehmer frei haben oder einen Feiertagzuschlag bekommen. Für evangelische Arbeitnehmer, die sich bis jetzt an diesem Tag frei nehmen konnten, eine Verschlechterung, so der evangelische Superintendent Gerold Lehner: „Der Feiertag braucht einfach die Zeit des Vorbereitens, zu einem Feiertag gehört mehr dazu. Insofern ist diese Lösung, ganz ehrlich, bedürftig.“

Handel fürchtet Umsatzeinbußen

Der Handel fürchtet Umsatzeinbußen und deutliche Mehrkosten. Wirtschaftskammerpräsidentin Doris Hummer fordert daher Entlastungen: „Wir erwarten uns jetzt einfach, dass diese Mehrbelastung von 200 bis 300 Millionen Euro in der neuen, kommenden Steuerreform berücksichtigt wird, und idealerweise jetzt, weil der Feiertag schon heuer schlagend wird.“

„Nicht immer stärkste Stimme der Wirtschaft geben“

Generell zeigt sich Gerold Lehner von der evangelischen Kirche enttäuscht darüber, dass verabsäumt wurde, eine breit aufgestellte Lösung für sämtliche Religionen auszuarbeiten, so Lehner: „Wenn dies auf uns zukommt, wie können wir denn das breiter lösen und die Religionsgemeinschaft stärker einbinden? Um nicht immer der Wirtschaft die stärkste Stimme zu geben.“ Viel Zeit, um die neue Regelung nachzubessern, bleibt nicht. Schon am 19. April wird sich zeigen, wie sich die neue Karfreitagslösung in der Praxis bewährt.

Link: