„BurschenBundBall“ ohne Uni-Rektorat

Der „BurschenBundBall“ der laut Eigendefinition „nationalen waffenstudentischen Verbindungen“ am Samstag in Linz wird heuer ohne Anwesenheit des Rektorates der Linzer Johannes Kepler Uni (JKU) stattfinden.

Im Vorfeld des Linzer Balls hatte es einen Wirbel wegen eines Inserats des Alumniklubs der Johannes Kepler Universität Linz, der Kepler Society, im Heft des Linzer Burschenbund-Balls gegeben. Dort wurde mit den Worten "...und bleiben wir doch treu" um Mitglieder geworben. Die Zeile stammt aus einem deutschen Volks- und Studentenlied, das in der Zeit des Nationalsozialismus zum „Treuelied“ der SS wurde.

Rektor wird nicht anwesend sein

Die JKU distanzierte sich von dem Inserat, der Geschäftsführer des Vereins musste gehen - mehr dazu in Neue Leitung für JKU-Absolventenklub (ooe.ORF.at). Die Affäre hat nun noch weiter reichende Konsequenzen: Das Rektorat werde dieses Jahr nicht beim Ball vertreten sein, hieß es vonseiten der JKU. Rektor Meinhard Lukas hatte seit seinem Amtsantritt den Ball zwar besucht, war aber in seinen Reden stets gegen Antisemitismus aufgetreten.

Demonstration angekündigt

Das Bündnis „Linz gegen Rechts“ hat zur traditionellen Demonstration gegen den „BurschenBundBall“ aufgerufen, der nach dem Akademikerball am vergangenen Freitag in Wien am kommenden Samstag veranstaltet wird. Die Kundgebung gegen ihn unter dem Titel „Champagner für euch, 12 Stunden-Tag für uns?! Nein zu Schwarz/Blau, Nein zum Burschenbundball“ startet um 16.30 Uhr am Linzer Pfarrplatz und führt vorbei am Landhaus zum Martin-Luther-Platz, wo um 18.00 Uhr die Schlusskundgebung stattfindet. Ihre Organisatoren sehen in dem Ball eine „rechtsextreme Großveranstaltung, die zur Vernetzung der extremen Rechten mit dem politischen und wirtschaftlichen Establishment dient“.

Grünes Lob für Uni-Rektor

Die Grüne Landessprecherin Maria Buchmayr hat am Mittwoch das Fernbleiben des Linzer Uni-Rektorats vom „BurschenBundBalls“ als „richtige und starke Entscheidung“ gelobt. Rektor Meinhard Lukas habe bereits mit seinem Vorgehen rund um das Inserat des Alumniklubs Kepler Society eine klare Haltung gezeigt, die er nun beibehalte.