Umsatzplus bei Schneepflug-Produzent

Räumfahrzeuge sind in diesem Winter hochbegehrte Ware. Und viele der Pflüge stammen von einem Hersteller aus Oberösterreich. Das Familien-Unternehmen in Sierning gehört zu den Profiteuren bei Schneechaos.

Schneeräumfahrzeuge hat man in den vergangenen zwei Wochen im ganzen Land häufig gesehen. Viele davon sind mit Pflügen des Sierninger Herstellers Hydrac ausgestattet. Das in zweiter Generation geführte Familienunternehmen mit seinen rund 100 Beschäftigten investiert viel Geld, um sich mit seinen Schneepflügen von den Produkten anderer Hersteller abzuheben.

Ständige Investitionen in die Entwicklung

So werden rund sieben Prozent des Umsatzes wieder in die technische Entwicklung der Pflüge gesteckt. Denn so ein Schneepflug sei ein hochdynamisches Gerät, das auf verschiedenste Weise beansprucht werde, beschreibt Geschäftsführer Josef Pühringer. Man brauche deshalb etwa auch dynamische Simulationsmodelle, damit dieser Bauteil, der auf den ersten Blick so simpel wirke, der hohen Beanspruchung auch standhalte.

Drei von vier Schneepflügen in Österreich und Bayern stammen aus Sierning. Starke Schneefälle wie die der vergangenen Wochen seien gut fürs Geschäft. Denn im Dauereinsatz würden sich die Qualitätsunterschiede zeigen und die wirklich starken Hersteller würden sich durchsetzen, so Pühringer.

Mehr als Hundert verschiedene Modelle

Entwickelt werden die Schneepflüge am Computer. Für jedes neue Traktor- und LKW-Modell müssen maßgeschneiderte Systeme entworfen werden. Mehr als 120 verschiedene Typen stellt die Firma aus Blech her, das vom heimischen Stahlerzeuger voestalpine stammt. Die Pflüge seien aber nicht nur einfach Teile aus Blech, betont der technische Leiter von Hydrac, Bernhard Sieberer. Denn schließlich müssten sie bei Räumfahrten mit den verschiedenste Arten von Hindernissen zurechtkommen, wie zum Beispiel Kanaldeckeln, Randsteinen und ähnlichem. Die Spezialität der Hydrac-Pflüge sei es etwa, Hindernisse einfach „zu schlucken“.

Viel Schnee bringt viel Umsatz

Rund 1.000 Schneepflüge und Streuvorrichtungen produziert das Unternehmen im Jahr. Stückpreis: Bis zu 14.000 Euro. Aufgrund der starken Nachfrage rechnet man für heuer mit 20 Prozent mehr Umsatz, im vergangenen Jahr gab es eine Steigerung um zehn Prozent. Und schneereiche Winter wie der heurige würden sich auch wegen der intensiven Berichterstattung über Schneechaos und eingeschneite Gegenden über mehrere Jahre hinweg positiv auf das Geschäft auswirken, sagt Geschäftsführer Pühringer.