Lesehelfer: Mit Bildung gegen Armut

Gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern unterstützt das Rote Kreuz Volksschulkinder beim Lesenlernen. So will man einen Beitrag im Kampf gegen Analphabetismus und Armut leisten. Das Angebot soll ausgebaut werden.

Mehr als 17 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind laut einer internationalen Studie funktionale Analphabeten. Sie können zwar lesen und schreiben, sind aber nicht in der Lage, komplizierte Sätze zu verstehen. Unter den Pflichtschulabgängern betrage die Quote sogar 30 Prozent, heißt es vom Roten Kreuz.

Oft seien Eltern, die ihre Kinder nicht unterstützen können oder die Notwendigkeit dazu nicht sehen, dafür verantwortlich. Häufig spiele es dabei eine Rolle, dass die Eltern selbst nicht ausreichend Bildung genossen hätten. Diesen Teufelskreis gelte es zu durchbrechen, so Walter Aichinger, Präsident des Roten Kreuz Oberösterreich.

Lesecoaches als Lernhelfer

Rund 160 Lesecoaches gibt es in 16 oberösterreichischen Bezirken. Sie kümmern sich um rund 170 Volksschulkinder. Mindestens einmal in der Woche kommen sie nach dem regulären Unterricht in die Schulen und helfen den Kindern, so Christine Schlair, die in der Volksschule Vorchdorf (Bezirk Gmunden) als Lesecoach ehrenamtlich tätig ist. „Wenn wir in die Schule kommen und die Kinder schon an der Tür warten, dann ist das eine große Freude, weil es einfach so echt ist.“

Ziel: 300 Lesecoaches

Seit einem Jahr gibt es die Bildungsinitiative „ALPHA. MEINE CHANCE.“, um jungen Menschen mit Lesedefiziten zu helfen. Mittelfristig möchte das Rote Kreuz die Hilfe flächendeckend anbieten. Bis 2020 soll es zumindest 300 Lesecoaches geben.

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Rotes Kreuz Oberösterreich