Augenärzte warnen vor Feuerwerk

Viele haben sich bereits vor Silvester mit Feuerwerkskörpern eingedeckt, um das neue Jahr zu begrüßen. In den Spitäler bereitet man sich wieder auf etliche Verletzte vor, bei denen das Feuerwerk sprichwörtlich ins Auge gegangen ist.

Geht es nach Matthias Bolz, dann sollten nur Profis zu Silvester Feuerwerke zünden. Der Chef der Augenabteilung am Linzer Uniklinikum weiß, warum. Jedes Jahr sind die Ärzte wieder mit Dutzenden schweren Augenverletzungen konfrontiert, hervorgerufen durch Böller und Feuerwerkskörper.

Auch legale Kracher gefährlich

Dabei sind es bei weitem nicht nur die illegalen Kracher aus dem benachbarten Tschechien, die zu schwersten Verletzungen führen, sondern auch die völlig legale Ware, die bei uns erhältlich ist, so Bolz: „Das sind ganz normaler Knallkörper oder Feuerwerkskörper aus dem Handel. Meist werden stumpfe Traumen auf dem Auge ausgelöst: Das Auge hält das nicht aus. Es kommt zu Einblutungen, Netzhautablösungen bis hin zum Zerreißen des Augapfels. Im schlimmsten Fall muss das Auge entfernt werden.“

Sommer Open Air

eventfoto.at/Andreas Maringer

Augenärzte sehen die Politik in der Pflicht

Weit mehr als 80 Menschen wurden beim vergangenen Jahreswechsel schwer an den Augen verletzt, wie eine Umfrage unter den österreichischen Augenärzten ergab. Immer wieder werden auch Unbeteiligte getroffen.

Appell an Politik

Bolz warnt davor, die Pyrotechnik zu unterschätzen und appelliert an die Politik, zu überlegen, „ob Feuerwerkskörper wirklich zugelassen sein sollten.“ Und jeder sollte für sich selber abschätzen, ob er sich selber und seine Umgebung gefährden will: "Es gibt Schöneres, als den 1. Jänner im OP zu verbringen“, so Bolz.

Wer dennoch selbst sein Feuerwerk zünden will, sollte zwei Gebote aus der Gebrauchsanleitung besonders beherzigen: genügend Abstand halten und auf einen sicheren Stand der Abschusseinrichtung achten.