Widersprüche bei Integrationsumfrage

Zum Teil widersprüchliche Ergebnisse hat eine Integrationsumfrage im Land erbracht. Einerseits spricht sich die Bevölkerung deutlich für die Aufnahme von Flüchtlingen aus, andererseits will man die Grenzen geschlossen haben.

Wie soll der Umgang mit Einwanderern in Oberösterreich in Zukunft aussehen? Dazu scheint es in der oberösterreichischen Bevölkerung derzeit keine klare Meinung zu geben. Eine SORA-Umfrage im Auftrag von Integrationslandesrat Rudi Anschober (Grüne) zeigt, dass die Bevölkerung zwar für die Aufnahme von Flüchtlingen eintritt, gleichzeitig aber eine Mehrheit die Grenzen dichtmachen will.

Mehrheit zeigt positive Grundhaltung

Mehr als 700 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher wurden von den Meinungsforschern von SORA befragt. Die Umfrage wurde im Oktober durchgeführt - und damit vor der Bluttat in Steyr, wie Landesrat Rudi Anschober ausdrücklich betonte. Eine Mehrheit der Oberösterreicher habe Zuwanderern gegenüber eine überraschend positive, aufgeschlossene, menschliche Grundhaltung, so Anschober.

Große Widersprüche beim Thema Flüchtlinge

65 Prozent der Befragten sehen es laut der Umfrage als ihre Pflicht, Flüchtlinge aufzunehmen. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten ist froh, dass ihre Gemeinde Flüchtlinge aufgenommen hat.

Grafik zu Zuwanderung

SORA

Gleichzeitig fordern 55 Prozent der Befragten, Österreich sollte seine Grenzen dichtmachen. Ebenso viele sind der Ansicht, dass man sich zuerst um die Probleme im eigenen Land kümmern sollte.

Grafik zu Zuwanderung

SORA

Die Befragten sind also für die Aufnahme von Flüchtlingen, aber gleichzeitig gegen offene Grenzen. Laut SORA-Meinungsforscher Christoph Hofinger liegt das daran, dass sehr viele Menschen bei diesem Thema gemischte Gefühle haben.

Gute Werte für Anschober und Bundesregierung

Widersprüche zeigen sich auch bei der Bewertung von Politikern. Eine Mehrheit der Befragten findet, Anschober leiste gute Arbeit. Gleichzeitig finden mehr als die Hälfte der Befragten, die ÖVP-FPÖ-Bundesregierung sei beim Thema Einwanderung auf dem richtigen Weg.