Neue Pflegeausbildung für Umsteiger
85 Prozent jener, die sich für einen Pflegeberuf interessieren, seien Umsteiger oder Umsteigerinnen, die zwischen 30 und 40 Jahre alt seien, so Gerstorfer. Dass sie während der Ausbildung nichts verdienen, spreche aber oft gegen diesen Weg. Die neue Kombination aus Ausbildung und Anstellung wende sich genau an diese Menschen.
Ausbildung samt Anstellung
Die Menschen, die sich für den Lehrgang entscheiden, werden 20 Stunden angestellt. Zehn Stunden sind im jeweiligen Heim zu leisten. Der Rest der Woche ist der Ausbildung bei einer Bildungseinrichtung wie Caritas, Diakoniewerk oder BFI gewidmet. Für die Teilzeitanstellung bekommt man etwa 950 Euro brutto von den Sozialhilfeverbänden.
Das habe den Vorteil, dass die angehenden Pflegekräfte angemeldet seien und Pensionszeiten erwerben, so Paul Gruber, Sprecher der Sozialhilfeverbände. Für die Sozialhilfeverbände, die dringend Pflegekräfte suchen, habe die Kombination den Vorteil, dass von Anfang an ein Dienstverhältnis bestehe. Man hoffe, dass man die angehenden Pflegekräfte so an die Häuser binden könne.
Flexibles Angebot ab 2019
Ab Februar 2019 sollen die Lehrgänge angeboten werden – und zwar flexibel, so Gerstorfer, denn nur so könne man Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen ansprechen.
Ziel: 800 neue Pflegekräfte im Jahr
Bis 2025 müssen in Oberösterreich zumindest 2.500 Pflegekräfte ausgebildet werden, um das System aufrechterhalten zu können, so Gerstorfer. Gemeinsam mit anderen Ausbildungsangeboten, wie etwa dem ab 2019 wieder verfügbaren Fachkräftestipendium für Altenfachbetreuer, sei es realistisch, dass jedes Jahr etwa 800 Menschen eine Pflegeausbildung beginnen. Bis 2025 würde das reichen, so Gerstorfer. Vom Tisch sei das Thema aber wohl auch dann nicht, denn der demographische Wandel gehe weiter.