Große Namen im Lentos-Programm 2019

Das Kunstmuseum Lentos wartet 2019 mit großen Namen auf: Den Anfang machen Maria Lassnig und Arnulf Rainer, es folgt eine Otto-Zitko-Retrospektive, und Sammlungsgeber Wolfgang Gurlitt ist die Herbstschau gewidmet.

„Eine Herzensangelegenheit“ ist die erste Ausstellung mit Maria Lassnig und Arnulf Rainer für die wie Lassnig aus Kärnten stammende Hemma Schmutz.

Arnulf Rainer und Maria Lassnig

Heimo Rosanelli

Arnulf Rainer und Maria Lassnig

Im Mittelpunkt steht das Frühwerk der beiden Künstler, die sich 1948 in Klagenfurt kennenlernten und auch ein Paar waren. Im Untergeschoß des Museums wird zeitgleich Fotografie aus der Sammlung präsentiert.

„Retro prospektiv“

Zum 60. Geburtstag Otto Zitkos zeigt das Lentos „Retro prospektiv“ die erste Retrospektive des gebürtigen Welsers, der schon als 24-Jähriger Zugang zur internationalen Kunstwelt gefunden hat. Es werden Anfänge seiner Arbeit sowie seine Wandmalereien präsentiert, Zitko wird auch eine lange Wand im Lentos gestalten.

"Spirogramm" aus der Serie "Inspiration", 1992 von Otto Zitko

Bildrecht Wien, 2018, Foto: Crisan, Wien

„Spirogramm“ aus der Serie „Inspiration“, 1992 von Otto Zitko

Im Untergeschoß schließt „Extraordinaire!“ an die Ausstellung „Psycho Drawing“ aus dem Jahr 2017 an, die sich der Art brut in Österreich widmete. 2019 sind Werke aus psychiatrischen Einrichtungen in der Schweiz um die vorige Jahrhundertwende zu sehen.

Zehn Kapitel Gurlitt

Im Herbst widmen sich Lentos wie Nordico den Sammlern. Im Lentos kommt mit „Zauberprinz“ Wolfgang Gurlitt zu Ehren, dessen Sammlung die Stadt 1953 erwarb und die den Grundstock des Lentos bildet. „Wir versuchen in zehn Kapiteln sein Schaffen und seine Biografie zu ergründen“, sagte Schmutz. Kuratorin Elisabeth Nowak-Thaller betrachtet auch die problematischen Aspekte in seiner Tätigkeit wie Restitution und „entartete Kunst“. Die Ausstellung soll nach Linz auch in Würzburg zu sehen sein, wo Gurlitt als Kunsthändler tätig war. Wolfgang war der Cousin von Hildebrand Gurlitt, dem Vater von Cornelius Gurlitt, in dessen Münchner Wohnung 2012 über 1.000 Kunstwerke aus der Sammlung seines Vaters gefunden wurden.

Justus Schmidt im Nordico

Im Nordico nimmt sich „Das stille Vergnügen“ der Sammlung Justus Schmidt an. Schmidt war ab 1936 im Oberösterreichischen Landesmuseum tätig und auch mit Ankäufen für das geplante Führermuseum in Linz befasst. Er hat sich selbst eine große Kunstsammlung zugelegt und 1970 der Stadt Linz geschenkt. Ab September werden Meisterzeichnungen unter anderem von Paul Gauguin, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Alfred Kubin und Peter Paul Rubens gezeigt. Zuvor widmet man sich im Nordico ab März der Wirtshauskultur. Viele Fotografien, aber auch „viele Objekte, die wir durch einen Aufruf bekommen haben“, so Museumsleiterin Andrea Bina, geben Einblick in die Wirtshauskultur vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart.

Besuchermagnet Schiele

2018 war das erste Jahr der Museen der Stadt Linz als Tochtergesellschaft der Unternehmensgruppe der Stadt Linz. Man habe bereits Gewinnrücklagen bilden können, resümierte der Kaufmännische Direktor Gernot Barounig positiv. Bei einem Gesamtbudget von 4,6 Mio. Euro für 2019 werden rund 2,2 Mio. Euro für das Personal (35 Vollzeitäquivalente) und 1,4 Mio. Euro für den Betriebsaufwand gerechnet, so dass rund eine Mio. Euro Kulturbudget bleiben. Der Zuschuss der Stadt Linz werde 950.000 Euro betragen.

Mehr als 60.000 Besucher - vor allem die Ausstellung „Klimt - Schiele - Moser“ erwies sich als Magnet - brachten dem Lentos 2018 eine hohe Frequenz. 15.000 im Nordico sind eher im unteren Bereich des Üblichen, was Bina mit dem heißen Sommer und dem nicht klimatisierten Haus erklärte. Besonders wichtig sind beiden Museumschefinnen die Publikationen zu den Ausstellungen, die im Fall des Nordico „Standardwerke für Stadtgeschichte“ seien, so Bina. Schmutz hob das Vermittlungsprogramm mit 850 Angeboten im vorigen Jahr hervor sowie, dass die Valie-Export-Ausstellung nach Berlin ab Februar auch in Montreal (Kanada) zu sehen sein wird.

Schmutz wie Bina und Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer (ÖVP) betonten die gute Zusammenarbeit der Häuser von Stadt und Land bei den Ausstellungen zum Jahr 1968, die noch bis Jänner bzw. Februar zu sehen sind.

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