Zivildiener-Mangel beim Roten Kreuz

Es wird schwieriger, ausreichend Zivildiener zu finden, so das Rote Kreuz. Aus derzeitiger Sicht fehlen in Oberösterreich im kommenden Jahr 120 Zivildiener. Den Mangel auszugleichen sei aufwendig und könnte teuer werden.

Der Grund für die sinkenden Zahlen bei den Zivildienern liege in der demographischen Entwicklung, so Walter Aichinger, Rotes Kreuz Oberösterreich. „In den vergangenen Jahren sind geburtenschwächere Jahrgänge zugewachsen zu den Zivildiensten“, so Aichinger. Insbesondere im Frühjahr würden deshalb Zivildiener fehlen, etwa doppelt so viele wie noch vor einigen Jahren.

Die Starttermine im Herbst und Winter machen in Oberösterreich noch keine Probleme, so Aichinger, da die meisten Ausbildungen im Sommer enden und die meisten jungen Männer möglichst bald im Anschluss ihren Zivildienst antreten möchten. Für den Starttermin April fehlen in Oberösterreich aber 50 Zivildiener, im Vorjahr waren es 10. Für den Starttermin im juni fehlen sogar 70.

Weniger Zivildiener heißt mehr Kosten

Vor allem in den Städten und den stadtnahen Gemeinden gebe es bereits Schwierigkeiten, Rettungswägen zu besetzen. Mit guter Planung und mehr Aufwand sei es aber noch möglich. „Wenn die Tendenz aber so weitergeht, dann wird es nur gehen, wenn wir mehr Hauptberufliche einsetzen. Das Rettungssystem insgesamt wird dadurch teurer und das belastet die Gemeinden und das Land“, so Aichinger.

Sujet zum Slogan "Ich bin deine Jacke. Hol mich hier raus"

Rotes Kreuz OÖ

Etwa 670 junge Männer leisten in Oberösterreich im Jahr Zivildienst beim Roten Kreuz - Tendenz sinkend

Zum Zivildienst muss nur, wer tauglich ist. Der Anteil der Untauglichen steigt aber. In die Diskussion, ob es auch für junge Frauen eine Art verpflichtenden Sozialdienst geben solle, wolle sich das Rote Kreuz nicht einmischen, so Aichinger. Vielmehr wolle er den sozialen und gesellschaftlichen Wert des Zivildiensts betonen.