Sanierungsverfahren über Steyr Motors eröffnet

Am Landesgericht Steyr wurde am Freitag ein Sanierungsverfahren über die Steyr Motors GmbH eröffnet. Mit einem Schuldenstand von rund 23 Millionen Euro ist es laut dem Kreditschutzverband von 1870 die bisher drittgrößte Pleite in Oberösterreich im heurigen Jahr.

Steyr Motors war ein Teil der ehemaligen Steyr-Daimler-Puch Gruppe, die zunächst von der Magna Gruppe übernommen und dann im Rahmen eines Management-Buyouts ein eigenständiges Unternehmen wurde. Die Käufer im Jahr 2001: Der frühere Verkehrsminister und Generaldirektor der „Steyr Daimler Puch Werke“, Rudolf Streicher sowie der damalige Chef der Motorensparte von Magna Steyr, Rudolf Mandorfer. Hauptgeschäftszweig war die Entwicklung von Hochleistungs-Dieselmotoren für Spezialfahrzeuge und Boote.

Werkshalle Steyr Motors GmbH

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2012 an chinesische Investoren verkauft

2012 wurde das Unternehmen an chinesische Investoren verkauft, konnte aber unter dem früheren Management weiterarbeiten. Der Plan, in Steyr zu entwickeln und in China günstig zu produzieren soll nicht wie geplant funktioniert haben.

2017 habe es massive Verlusten gegeben. Heuer soll es dann zu großen Meinungsverschiedenheiten zwischen den chinesischen Eigentümern und der österreichischen Führung gekommen sein. Im Frühjahr wurde der Geschäftsführer abberufen, und mit ihm verließen wesentliche Techniker das Unternehmen.

Unternehmen soll weitergeführt werden

Produktionsrückgänge und Geldmangel verschlimmerten sich in der Folge immer mehr, sodass jetzt der Insolvenzantrag gestellt wurde. 159 Dienstnehmer und 560 Gläubiger sind betroffen. Das Unternehmen soll weitergeführt werden. Es wird ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung angestrebt. Den Gläubigern wurde eine Quote von 20 Prozent zahlbar innerhalb von zwei Jahren angeboten.

Mit 30 Millionen Euro ist im Mai die Fill Metallbau GmbH aus Hohenzell (Bezirk Ried im Innkreis) zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate in Konkurs gegangen. Im Juli haben die Gläubiger einem Sanierungsplan – einschließlich 20-prozentiger Quote – zugestimmt. Mehr in Fill: nach zweiter Pleite zurück zu Kerngeschäft (ooe.ORF.at; 11.7.18).

Größte Pleite - Hitzinger GmbH

Die bisher größte Pleite betraf die Hitzinger GmbH. Im September musste die Linzer Maschinen- und Anlagenbaufirma Insolvenz anmelden. Mehr in Linzer Anlagenbauer Hitzinger insolvent (ooe.ORF.at; 24.9.18).

Am Freitag fand am Landesgericht Linz die allgemeine Prüfungstagsatzung statt. In diesem Fall wurden bisher rund 40 Millionen Euro angemeldet, allerdings könnte diese Summe noch steigen, so der KSV1870 in einer Medienaussendung.

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