Weiter Rätseln um grünen Leguan

Rätselhaft bleibt der Fund eines grünen Leguans in Seewalchen am Attersee. Möglicherweise war der Besitzer überfordert, denn die Tiere sind aufwendig zu halten und werden sehr groß. Am Freitag wurde bekannt, dass das Tier verendete.

Hans Esterbauer aus Steyr ist Ehrenpräsident beim oberösterreichischen Verband für Vivaristik und Ökologie. Er kennt sich also mit exotischen Tieren aus. Mit dem aktuellen Fall in Seewalchen ist er zwar nicht betraut, aber seiner Meinung nach wäre es durchaus möglich, dass der Leguan-Besitzer das Tier ausgesetzt hat.

„Nicht nur Experten unter den Besitzern“

Denn unter den Liebhabern exotischer Tiere würden sich keineswegs nur Experten befinden, so Esterbauer: „Da gibt es Menschen, die sich aufgrund ihrer Geltungssucht oder dgl. solche Tiere anschaffen, ohne die entsprechenden Voraussetzung zur Haltung solcher Tiere haben. Erst später kommen sie dann drauf, dass die Pflege nicht nur mit hohen Kosten, sondern auch mit einem hohen Zeitaufwand verbunden ist.“ Die Tiere würden dann vernachlässigt und teilweise auch ausgesetzt, so Esterbauer.

Leguan

Polizei OÖ

Der grüne Leguan könne sehr groß werden, so Esterbauer, bis zu 1,40 Meter Länge erreichen und 10,5 Kilo schwer werden. Zudem seien sie untereinander sehr aggressiv, deshalb müssten sie auch in sehr großen Terrarien gehalten werden.

Teilweise Behördengenehmigung notwendig

Normale Reptilien müssen angemeldet werden. Für die Anschaffung sehr exotischer Tiere ist in Österreich sogar eine Behördengenehmigung notwendig. Diese hat aber keineswegs jeder, sagt Esterbauer und berichtet von einem kuriosen Fall: „Vor kurzem war ich bei einem Einsatz. Hier wurden Schlangen mit fünf Meter Länge gehalten, ebenso Geckos und Königspythons. Die Tiere waren absolut vernachlässigt worden, hatten seit Tagen, wenn nicht schon seit Wochen, kein Wasser bekommen.“ Der größten Märkte für solche Tiere seien Ungarn und Tschechien, wo die Behördenauflagen geringer seien.

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