Kinderfachärzte gegen Einsparungen

Die medizinische Versorgung von Kindern ist teurer als die von Erwachsenen. Unter dem steigenden wirtschaftlichen Druck könnten die Kinder-Fachabteilungen im Kepler-Uni-Klinikum bald mit denen für Erwachsene zusammengeschlossen werden.

Kleine Patienten, egal ob als Fötus im Mutterleib, als Frühchen, Kind oder Jugendlicher, benötigen für die Behandlung besondere technologische Ausrütung. Darüber hinaus koste das Personal um 30 Prozent, weil es neben einer speziellen Ausbildung auch mehr Zeit für die Kinder aufwenden muss.

„Erhalt der Kinder-Spezialfächer als Abteilungen“

In Deutschland ist bereits jede fünfte Kinderklinik geschlossen worden, dies sei ein genereller Trend in Europa, sagt Primaria Brigitte Povysil, Leiterin der Kinder-Radiologie am Med Campus IV.
„Kurzfristig erscheint die Behandlung von Kindern teurer, ist aber ein Kind gesund durch unsere Möglichkeiten in der medizinischen Versorgung, dann spart ja ein gesunder Erwachsener ein Vielfaches an den Kosten, als wenn er als kranker Erwachsener durchs Leben geht“, so die Medizinerin.

Baby Radiologie

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Baby in der Radiologie

„Zusammenlegung wäre ein Rückschritt“

Im Kepler Universitätsklinikum wurde in einem ersten Schritt die Kinder-Anästhesie in die Erwachsenenabteilung integriert. Weitere Abteilungen wie die Radiologie werden in den kommende Jahren folgen, so Povysil. Dies sei prinzipiell möglich und auch zu befürworten, aber es müssten das Spezialistentum, die personelle Zuordnung und die Fachkompetenz erhalten bleiben. Der Leiter der Kinder-Kardiologie, Gerald Tuzler, spricht bei einer Zusammenlegung oder Integration in Erwachsenen-Abteilungen von einem Rückschritt. Es hätten sich nicht umsonst die Kinder-Spezialgebiete in der Medizin herauskristallisiert, da Kinder besondere Bedürfnisse hätten.
Von der Geschäftsführung des Uniklinikums heißt es, es gehe nicht um Einsparungen, sondern darum, die Kinder-Radiologie auch in Zukunft in der „bisher hohen Qualität“ zu gewährleisten.

Radiologen-Kongress

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300 Kinder-Radiologen tagen in Linz

Ab Donnerstag tagen 300 Kinder-Radiologen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, aber auch Kanada, Amerika und England, im Linzer Brucknerhaus. Dabei wird es nicht nur um fachliche Kompetenzen gehen, sondern auch um eine gesicherte Zukunft der Kinderheilkunde.