Kampagne für Impfung gegen HP-Viren

Nicht einmal jedes zweite Kind ist gegen Humane Papillomaviren (HPV) geimpft - obwohl die Impfung für Schulkinder gratis ist. Die Viren können etwa Gebärmutterhalskrebs auslösen. Eine Kampagne soll nun mehr Bewusstsein schaffen

Um Eltern auf die Bedeutung der Impfung aufmerksam zu machen, wird - vorerst nur an Linzer Volksschulen - eine Informationskampagne gestartet. Die HPV-Impfung für Kinder zwischen neun und zwölf Jahren ist gratis und findet im Rahmen des Schulimpfprogrammes statt. Dennoch wird weniger als der Hälfte der Schüler der Impfstoff gegen das HP-Virus verabreicht.

Es gebe die Impfung – etwa verglichen mit der Zeckenimpfung – noch nicht so lange, so Lukas Hefler, Primarius der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe des Ordensklinikums Linz und des Spitals der Barmherzigen Brüder. Es sei also möglich, dass Kinder aufgrund eines Informationsdefizits nicht geimpft würden. Dem wolle man entgegenwirken.

„Chance auf krebsfreies Leben“

Ziel dieser Kampagne ist es, dass mehr Kinder gegen das HP-Virus geimpft werden. Es kann laut Medizinern Tumore im Genitalbereich, vor allem Gebärmutterhalskrebs, sowie Krebs im Mund- und Rachenraum auslösen. Daher werden in Österreich sowohl Mädchen als auch Buben geimpft. Die Impfbeteiligung sei in Österreich mit unter 50 Prozent viel zu niedrig, so Gesundheits- und Bildungslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP). Sie appelliert an Eltern, ihre Kinder impfen zu lassen und ihnen die Chance auf ein krebsfreies Leben zu geben.

Jedes Jahr erkranken österreichweit rund 400 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Die Erkrankung ist weltweit die zweithäufigste Krebsform bei Frauen. Die HP-Viren werden durch Geschlechtsverkehr übertragen. Die Impfung sollte deshalb bereits im Kindesalter verabreicht werden.

Die Schulinformationskampagne zur HPV-Impfung wird als Pilotprojekt in den vierten Klassen der Linzer Volksschulen gestartet. Bei Erfolg solle sie auf Oberösterreich ausgerollt werden, so Haberlander.