Unbekannter Bakterienüberträger Hirschlausfliege

Verglichen mit Zecken ist die Hirschlausfliege nahezu unbekannt - doch auch sie kann Bakterien übertragen, die vor allem bei Hunden für gesundheitliche Probleme sorgen können. Die Auswirkungen auf Menschen sind wenig erforscht.

Der bevorzugte Wirt der Hirschlausfliege, die im Herbst besonders aktiv ist, ist Haarwild – und auch Hunde schätzt sie als Wirt. Die Fliege verkrieche sich rasch im Fell und beiße dort zu, so Susanne Hubmer, Tierärztin in Linz. Bei Hunden führe das zu Schwellungen und mitunter eitrigen Entzündungen. Die Behandlung so genannter „Hotspots“ sei schwierig und langwierig, so Hubmer.

Folgen für Menschen

Die Hirschlausfliege kann auch Menschen beißen. „Die Forschung dazu ist zwar leider etwas vernachlässigt worden, im Extremfall kann aber sogar der Herzmuskel angegriffen werden“, so Georg Duscher, stellvertretender Leiter des Instituts für Parasitologie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

Leder lockt Hirschlaus an

Wer jetzt einen Waldspaziergang plant, sollte sich gut überlegen, was er anzieht. Da es die Hirschlausfliege auf Felltiere abgesehen hat, wird sie auch von tierischen Materialien, die der Mensch trägt, angezogen – etwa Fellkragen, Lederjacke oder Ledertasche.

Der fliegende Parasit ist fünf bis sieben Millimeter groß und wirft, sobald er einen Wirt gefunden hat, die Flügel ab und beißt zu. Dann saugt sie ihm drei bis fünf Mal täglich Blut ab.