Hitze als Gefahr für Bauarbeiter

Für Bauarbeiter herrscht im Sommer Hochsaison. Die Hitze sei aber eine Gefahr für die Gesundheit, warnt die Gewerkschaft. Ab 30 Grad soll für Bauarbeiter nach acht Stunden „Schluss sein“, so die Forderung.

Brütende Hitze und kein Schatten in Sicht: „Das hält doch keiner aus“, sagt Maurer Andreas Andritsch. Zwar ist der 54-Jährige die Arbeit am Bau gewohnt, doch die tropischen Temperaturen auf der Baustelle in der Linzer Europastraße seien „unerträglich“. Mitten in der Hitzewelle steigen die Temperaturen in der Baugrube auf bis zu 50 Grad.

Baustelle

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Arbeiten bei brütender Hitze

Vor den gesundheitlichen Schäden warnt auch die Gewerkschaft: Die Arbeit könne vom Sonnenbrand über Kreislauf-Kollaps bis zu Hautkrebs führen, warnt der Vorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz Josef Muchitsch. Gleichzeitig steige das Unfallrisiko ab der achten Stunde um ein Drittel, ab elf Stunden um das Doppelte. Dass trotzdem an starken Tagen nicht acht, sondern zwölf Stunden gearbeitet werden könne, werde auf Baustellen immer wieder genehmigt. Allerdings nicht ohne Absprache mit dem Betriebsrat, so Muchitsch.

Noch längere Tage „verantwortungslos“

Mit dem neuen Arbeitszeitgesetz sollen diese Ausnahmen aber zur Praxis werden, fürchtet die Bau-Gewerkschaft. Noch längere Tage am Bau würden der Gesundheit der Bauarbeiter enorm schaden, so die Kritik. Außerdem werde sich so der Konkurrenzkampf unter den Baufirmen noch verschärfen. Da gelte schon jetzt das Motto: je schneller, desto besser. Zukünftig werden Firmen laut Muchitsch generell mit zwölf Stunden am Tag rechnen. „Das ist bei der Hitze verantwortungslos.“

Ab 30 Grad Arbeitsschluss nach acht Stunden

Hitzefrei ab 35 Grad reicht der Gewerkschaft nicht. Bei Temperaturen ab 30 Grad soll nach acht Stunden für die Bauarbeiter Schluss sein, so Muchitsch. Bis zum nächsten Baustellen-Sommer sollen diese und weitere Maßnahmen verhandelt werden.