Bereits 36 FSME-Fälle in Oberösterreich

Die Landessanitätsdirektion hat in Oberösterreich heuer bereits 36 Fälle von FSME-Erkrankungen registriert, das sind um vier Erkrankungen mehr als im gesamten Jahr 2016. Grund dürfte der bisher sehr warme und trockene Sommer sein.

Dieser begünstigt auch die Ausbreitung von Zecken, die diese Krankheit übertragen. FSME, also die Frühsommer-Meningoenzephalitis ist eine entzündliche Erkrankung des Gehirns bzw. der Hirnhäute, die durch das FSME-Virus ausgelöst wird.

„Impfung zu jedem Zeitpunkt sinnvoll“

Noch ist es zu früh, von einem Rekordjahr mit FSME-Erkrankungen zu sprechen. Doch sind heuer schon um vier Fälle mehr registriert, als im gesamten Jahr 2016. Ob es auch jetzt noch sinnvoll ist, sich impfen zu lassen? Dazu sagt der Landessanitätsdirektor Georg Palmisano: „Selbstverständlich, es macht zu jedem Zeitpunkt Sinn. Wer grundimmunisiert ist und eine Auffrischungsimpfung bräuchte, sollte dies jetzt tun. Wer noch nicht grundimmunisiert ist, sollte damit jetzt beginnen.“

„Infektion fängt wie grippaler Infekt an“

Zwar sind sehr seltene Fälle von FSME-Infektionen bekannt, die über verseuchte Lebensmittel erfolgt sind, sogenannte Zeckenbisse, die eigentlich Stiche sind, bleiben aber eindeutig Hauptauslöser. Allerdings kann es ein bis drei Wochen dauern, bis sich erste Symptome zeigen, die aber immer noch nicht klar auf FSME hinweisen, so Palmisano: „Das fängt wie ein grippaler Infekt mit Fieber und Kopfschmerzen an, kann aber nach einer gewissen Zeit in schwerwiegendere Symptome übergehen, wie eine Gehirnhautentzündung, die durch Nackensteifigkeit oder Kopfschmerzen gekennzeichnet ist.“

„Kurze Kleidung eher meiden“

Medikamente gegen den Erreger oder die Ausbreitung gibt es nicht, es lassen sich nur die Beschwerden lindern. Wer also in Zeckengebieten unterwegs ist, etwa im Wald, sollte eher kurze Kleidung meiden. Georg Palmisano: „Zecken fallen ja nicht von den Bäumen, sondern besteigen den Menschen aktiv aus der Wiese und vom Boden her kommend.“ Nach jedem Waldspaziergang sollte man sich nach Zecken absuchen und gegebenenfalls sofort fachgerecht entfernen. Ein bereits erfolgter Zeckenbefall lässt aber keine Rückschlüsse zu, ob damit auch eine FSME-Infektion übertragen wurde.