Bergrettung für erschöpftes Urlauberkind

Ein zehnjähriges Urlauberkind haben bei einer Wanderung von St. Wolfgang im Salzkammergut (Bezirk Gmunden) auf den Schafberg nach fünf Stunden die Kräfte verlassen. Bergretter mussten die vierköpfige Familie ins Tal bringen.

Die Familie aus Berlin (Deutschland) wollte eine schöne Wanderung auf den Schafberg machen. Dafür hatte der Vater sich eine Route herausgesucht, die nach seinen Angaben als mittelschwere Wanderung und „familientauglich“ beschrieben war. Zu Mittag starteten die Eltern mit ihren beiden Kindern von St. Wolfgang aus über den Mönichsee in Richtung Hinterschafberg und wollten dann weiter über die Himmelspforte zur Bahn-Bergstation.

Sohn konnte nicht mehr

Doch nachdem die vier bereits fast fünf Stunden unterwegs und in einen Regenschauer gekommen waren, hatten sie dennoch erst etwa die Hälfte der Strecke geschafft und waren auf Höhe des Mittersees. Dort gingen dem zehnjährigen Sohn die Kräfte aus. Die Familie kehrte um, die Eltern informierten die Einsatzkräfte. Bergretter aus St. Wolfgang und ein Alpinpolizist aus Gmunden kamen der Familie entgegen und konnten sie sicher ins Tal bringen. Laut Angabe des Familienvaters habe man sich für die Tour entschieden, weil sie als „für Familien geeignet“ beschrieben war.

„Schafberg oft falsch eingeschätzt“

Peter Lippert von der Bergrettung St. Wolfgang sieht das Problem vor allem bei den unterschiedlichen Definitionen des Begriffes Wanderung. Der Schafberg sei generell ein Berg, den viele Wanderer leichter einschätzen als er tatsächlich ist. Sogar jene, die mit der Bahn hinauffahren und dann zu Fuß hinuntergehen wollen, seien häufig mit dem groben Schotterweg überfordert.

Mit Kindern würde er die Wanderung nicht empfehlen, „schon gar nicht, wenn ich die Kinder nicht kenne – und die das Gelände nicht gewöhnt sind“. Laut Lippert müssen die Bergretter durchschnittlich zwei Wanderern pro Woche beim Abstieg behilflich sein.