Stadt Linz gibt Klimt-Bild zurück

Die Stadt Linz wird das von der Neuen Galerie (heute Lentos) verschollen geglaubte Klimt-Bild „Zwei Liegende“, das im Dezember 2017 überraschend im Nachlass einer Ex-Galerie-Mitarbeiterin gefunden worden war, zurückgeben.

Der Anwalt der Stadt, Bruno Binder, bestätigte eine Meldung in den Oberösterreichischen Nachrichten (Freitagausgabe), laut der eine Vereinbarung mit den Erben der Eigentümerin Olga Jäger getroffen worden sei. Die entsprechende Übereinkunft wurde am Donnerstag im Stadtsenat einstimmig beschlossen. Die Erben der Kunstsammlerin werden den bereits erhaltenen Schadenersatz von 67.000 Euro der Stadt zurücküberweisen, erklärte Binder. In der nächsten Woche sei geplant, das Werk der Familie Jäger zu übergeben.

Klimt-Bild "Zwei Liegende"

APA/Reinhard Haider

In der nächsten Woche soll das Werk der Familie übergeben werden

Jenes Klimt-Bild ist eines von vier, um das seit 2009 die Erben der Kunstsammlerin und die Stadt Linz streiten. Jäger hatte die Exponate einst der Neuen Galerie geliehen. Die drei Werke von Egon Schiele sind nach wie vor verschwunden. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit zahlte die Stadt Linz schließlich insgesamt 8,34 Millionen Schadensersatz plus Zinsen.

Kompliziertes Rechtsverfahren

Theoretisch wäre damit die Causa ad acta gelegt. Doch dann fand die Vizerektorin des Lentos im Stadtarchiv ein Schriftstück, wonach die Mutter der Erben 1990 die Leihe aufgekündigt hatte. Damit, so die Rechtsmeinung der Stadt, seien die erst 16 Jahre später eingeklagten Schadensersatzansprüche verjährt, weshalb sie eine Neuverhandlung einklagte. Der Oberste Gerichtshof (OGH) war zur Auffassung gelangt, das Landesgericht müsse den Fall neu und nach mündlicher Verhandlung beurteilen. Diese Verhandlung ist bereits abgeschlossen, die Streitparteien warten auf die Zustellung der schriftlichen Entscheidung.

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