Steyrerin als Fluchthelferin

Eine erfundene Entführung sollte in Steyr einem syrischen Häftling zur tatsächlichen Flucht verhelfen. Der 22-jährige Mann hatte einen Haftausgang. Und den nutzte seine Lebensgefährtin für eine abenteuerliche Geschichte.

Die 40-jährige Steyrerin zeigte bei der Polizei an, sie und ihr syrischer Freund seien nahe dem Ennskai in ihrem Auto von Unbekannten überfallen worden. Ihren 22-jährigen Freund hätten die Täter in das Auto gestoßen und mitgenommen. Sie, die Frau, hätten sie zurückgelassen. Bei den Ermittlungen wurde für die Polizisten rasch klar, dass da etwas nicht stimmen konnte.

„Täter waren Fluchthelfer“

Bei einer Vernehmung gestand die Frau schließlich, dass die ganze Aktion vorbereitet gewesen sei und die Täter eigentlich Fluchthelfer waren. Alles war abgesprochen, auch dass die Frau eine fingierte Anzeige erstatten sollte. Wohin der Syrer verschwunden war, das war einige Zeit aber nicht klar. Seine Lebensgefährtin gab immer nur an, nichts darüber zu wissen.

Syrer in Hamburg verhaftet

Also leitete die Polizei eine umfangreiche Zielfahndung nach dem Häftling ein und konnte ihn vor wenigen Tagen identifizieren, als er sich im norddeutschen Hamburg mit seiner Lebensgefährtin aus Steyr traf. Noch am selben Tag wurde der 22-jährige Syrer dort festgenommen. Gegen die 40-jährige Steyrerin wird wegen Vortäuschung einer Straftat und wegen Befreiung von Gefangenen ermittelt.