„Neue Süchte“ auf dem Vormarsch

Ist Oberösterreich ein Suchtland? Mit einer Antwort auf diese Frage tun sich auch führende Suchtexperten schwer. Denn zu Alkohol- und Nikotinabhängigkeit sind neue gekommen, zum Beispiel die Internet- oder Handysucht.

Dieses Problem werde immer größer und betreffe teils schon Kinder. Auf der anderen Seite gibt es auch positive Nachrichten: Das sogenannte Komasaufen und der Tabakkonsum gehen in Oberösterreich zurück.

Problem mit Crystal Meth in Oberösterreich

Harte Drogen wie Heroin stehen erst an siebenter Stelle in der Österreichischen Drogenstatistik. Weit mehr Menschen - nämlich bis zu 1,4 Millionen - sind nikotinabhängig. Fünf Prozent aller Österreicher gelten als alkoholkrank. Doch für Oberösterreich gibt einen Hoffnungsschimmer, so Christoph Lagemann vom Institut Suchtprävention: „Wir haben deutliche Rückgänge bei Tabak in Oberösterreich – bei Jugendlichen und Erwachsenen – und beim Alkoholkonsum. Aber wir haben natürlich auch ein Problem mit Crystal Meth. Das ist ein typisches Problem von Oberösterreich durch die Nähe zu Tschechien.“

„Abhängige werden immer jünger“

Im Vormarsch hingegen sind vor allem die „neuen Süchte“ wie die Internet- oder Handysucht. Die Abhängigen werden immer jünger, selbst Volksschulkinder seien betroffen, so Primar Kurosch Yazdi, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von pro mente Oberösterreich: „Heute haben wir Anrufe von Eltern, die neunjährige Kinder haben, die die ganze Nacht am Computer spielen. Und sie wissen nicht, wie sie die Kinder vom Computer weg kriegen.“

„Verfügbarkeit erhöht die Sucht“

Wie bei allen Süchten gilt auch hier: Je leichter die Verfügbarkeit, desto schneller der Weg in die Abhängigkeit, so Yazdi: „Vor wenigen Jahren hat ja noch kein Zwölfjähriger ein Handy oder einen eigenen Laptop gehabt. Die Technik schreitet massiv voran und mit dieser Verfügbarkeit auch die Sucht.“ Eine Tatsache, über die sich mehr Eltern Gedanken machen sollten, so Yazdi.

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