Gekaufte Gemüsesäfte „Zucker- und Salzbomben“

Gekaufte Gemüsesäfte sind laut den Konsumentenschützern der Arbeiterkammer OÖ „Zucker- und Salzbomben“. Das ergab ihre Begutachtung von insgesamt 51 Säften. Sie empfehlen, diese Vitaminspender besser selbst zuzubereiten.

Ernährungsberater weisen immer wieder darauf hin, dass täglich mehrfach Obst- und Gemüse gegessen werden soll. Wenn es schnell gehen soll, geschieht das oft auch in Form von Säften. Der zuweilen hohe Zuckergehalt von Fruchtsäften ist bereits bekannt.

Erhebliche Preisspannen festgestellt

Die Konsumentenschützer kauften nun Sauerkraut-, Tomaten-, Karotten-, Rote-Rüben- sowie Mischgemüsesäfte in Tetrapacks und Glasflaschen verpackt in Super-, Bio- und Drogeriemärkten ein. Beim Bezahlen stellten sie erhebliche Preisspannen fest. Ein Liter Sauerkraut-, Tomaten-, Rote-Rüben- oder Karottensaft kostet zwischen 1,90 und 6,98 Euro. Gemischte Gemüsesäfte sind um 1,90 bis 5,98 Euro je Liter erhältlich. Dabei handelt es sich sowohl beim günstigsten als auch beim teuersten Produkt um Direktsaft in Bioqualität.

Dann sahen sich die Tester den deklarierten Zucker- sowie Salzgehalt genau an. Dabei fanden sie zum Teil beträchtliche Mengen natürlichen Zuckers und zugesetzten Salzes. So deckte ein Glas eines Rote-Rüben- und eines Karottensaftes bereits knapp die Hälfte der empfohlenen Tageszufuhr an Zucker ab und lag mit Fruchtsäften wie etwa Orangensaft gleichauf.

„Blick auf Nährwertangaben lohnt sich“

Allen Sauerkrautsäften und mit einer Ausnahme auch allen gemischten Gemüsesäften ist Salz zugesetzt. Ein Glas Sauerkrautsaft kann bereits über die Hälfte, ein Glas Tomatensaft knapp ein Drittel und ein Glas Gemüsesaft rund ein Viertel der täglich empfohlenen Salzzufuhr abdecken. Das Resümee der Konsumentenschützer: „Ein Blick auf die Nährwertangaben lohnt sich.“

„Kein vollwertiger Ersatz für Gemüseportionen“

Sie machen darauf aufmerksam, dass fertig gekaufte Gemüsesäfte kein vollwertiger Ersatz für die täglichen Gemüseportionen seien. Denn bei diversen Herstellungsschritten gingen wertvolle Substanzen wie Ballaststoffe beim Pressen und temperaturempfindliche Vitamine und Mineralstoffe durch die Hitzeeinwirkung der Pasteurisation verloren. Besser sei es, Gemüsesäfte selber zuzubereiten, raten die Konsumentenschützer. In frisch hergestellten Säften und Smoothies würden deutlich mehr gesunde Inhaltsstoffe erhalten bleiben, und man könne sie ganz individuell nach den eigenen Geschmacksvorlieben zubereiten.

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