Haimbuchner: Keine Animositäten mit Strache

Oberösterreichs FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner dementiert, dass es Animositäten zwischen ihm und Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache gibt, weil er nicht Teil des Teams für die Koalitionsverhandlungen ist.

Als Chef einer starken Landesgruppe und stellvertretender Landeshauptmann galt Haimbuchner für Beobachter als Fixstarter für die Verhandlergruppe. Stattdessen wurde von der Bundespartei aber die oberösterreichische Nationalratsabgeordnete und Familiensprecherin Anneliese Kitzmüller nominiert. Haimbuchner soll davon laut „Kurier“ erst am Tag der Präsentation des Verhandlungsteams informiert worden und darüber nicht erfreut gewesen sein.

Konzentration auf Oberösterreich

„Österreich“ wiederum berichtete, Haimbuchner soll Strache bewusst einen Korb gegeben haben. Denn Haimbuchner, der immer wieder als Ministerkandidat genannt wurde, will sich lieber auf die nächste Landtagswahl konzentrieren, weil er auf den Landeshauptmann-Sessel spitzt. Außerdem will er dem Vernehmen nach auch aus familiären Gründen - er wird bald Vater - nicht nach Wien wechseln, hieß es auch gegenüber der APA.

FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache und Oberösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner im Wahlkampf

APA/fotokerschi.at

FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache und Oberösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner am Samstag, 16. September 2017, beim Wahlkampfauftakt der FPÖ in Wels

Strache soll deswegen nicht gerade begeistert gewesen sein - er hätte den Oberösterreicher allein schon deshalb einbinden wollen, um kein zweites blaues Machtzentrum entstehen zu lassen. In der Landespartei verweist man darauf, dass Haimbuchner schon seit Monaten seine Pläne kommuniziert habe - es brauche also niemand überrascht sein.

Kein Keil zwischen Bundes- und Landespartei

In den „Oberösterreichischen Nachrichten“ (Freitag-Ausgabe) wies Haimbuchner jegliche Missstimmung zwischen ihm und Strache zurück. „Es wird hier niemand einen Keil zwischen Bundes- und Landespartei treiben können“, betonte er. Er sei von Strache „über alles persönlich informiert worden“, auch Kitzmüller werde ihn ständig informieren. „Und mit Klubdirektor Norbert Nemeth ist zudem noch einer meiner langjährigen Vertrauten dabei“, erklärte Haimbuchner.

Will nicht Minister werden

„Für mich wäre es nicht leicht gewesen, parallel im Bund eine Koalition zu verhandeln und im Land ein heikles Landesbudget“, argumentiert Haimbuchner. Einmal mehr bekräftigte er auch, nicht Minister werden zu wollen. „Die Verhandlungen sollen jetzt die führen, die möglicherweise später auch in einer Koalition in Verantwortung kommen.“

Vertreter der Landespartei betonten gegenüber der APA auch, dass man sich stark in den Untergruppen einbringen will - wo ja die eigentlichen inhaltlichen Verhandlungen passieren. Wer die einzelnen Kapitel für die FPÖ konkret verhandelt, soll übers Wochenende entschieden werden.

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