Große Wissenslücken ab erster Volksschulklasse

Schon in der ersten Volksschulklasse fehlen Kindern essentielle Grundlagen von Rechnen, Lesen und Schreiben. In den folgenden Klassen kann dieser Rückstand nicht mehr aufgeholt werden. Eine Broschüre soll Lehrern dabei helfen, den Überblick über die Kenntnisse ihrer Schüler zu erhalten.

Noch immer kämpfen sich zu viele Kinder durch die Schule ohne ausreichende Grundkenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen. Da trösten auch nicht die letzten PISA-Tests, Oberösterreich hatte darin im Österreich-Vergleich gut abgeschnitten.

Große Unterschiede bei Buben und Mädchen

Bei Mädchen und Buben geht da die Schere teils weit auseinander: Ein Viertel der 10-jährigen Mädchen erreicht in Mathematik nicht die gesetzten Bildungsstandards. So geht es auch einem Fünftel der Buben. Noch problematischer sei das Leseverständnis: Ein Drittel der Mädchen bleibt hinter den Mindestanforderungen zurück, bei den Buben sind es schon 44 Prozent.

Deswegen soll besonderes Augenmerk auf die erste Klasse der Volksschule gelegt werden. Dort werde das Fundament für die gesamte Schullaufbahn gelegt. Fehlen die Grundlagen erstmal, können die Wissenslücken nur schwer wieder gefüllt werden. Hier gilt das alte Sprichwort: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“

Neue Hilfsmittel für Lehrer

Für Volksschullehrer wurde jetzt eine Broschüre mit dem Titel „Start Up“ erstellt, die den Lehrern helfen soll, die Fortschritte oder Bildungslücken ihrer Schüler zu dokumentieren. Für Bildungslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) ist die Broschüre besonders wichtig weil sie „ein neues Angebot ist, um zu erkennen, wo noch Wissenslücken sind. Die Lehrer können dadurch besser über den Aufholbedarf erfahren und so analysieren, was es braucht.“

Die Nachfrage würde bestätigten, dass mit dem neuen Hilfsmittel ein Volltreffer gelungen sei. Laut Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer ist die erste Auflage bereits vergriffen, die zweite wird demnächst gedruckt.