Pflanzliche Kosmetik: Mehr Chemie als Natur

Immer mehr Menschen greifen lieber zu Bio- und Naturkosmetik, so wird im Kosmetikmarkt auch vermehrt auf pflanzliche Zutaten gesetzt - zumindest in den Werbeversprechen. Eine Produkt-Analyse ergibt, dass in der Pflanzenkosmetik oft mehr Chemie als Natur steckt.

Ein Duschgel, das verspricht nach Matcha Grüntee und Kokoswasser zu duften. Die Verpackung des Duschgels erinnert an einen tropischen Urwald - doch viel Natur sei in dem Gel nicht zu finden. Weder Matcha Grüntee noch Kokoswasser seien enthalten, nur drei von 25 Inhaltsstoffen seien pflanzlichen Ursprungs.

Bedenkliche Farbstoffe

Oft steckt nicht viel hinter dem grünen Image, das ergab eine Studie des Konsumentenschutzes der Arbeiterkammer. Denn gerade bei Kosmetikprodukten wie Shampoos, Duschgels oder Hautcremes sei mehr Chemie als Natur drin, auch wenn die Werbung anderes verspricht. Häufigster Inhaltsstoff - nach Wasser - ist allen voran Sodium Laureth Sulfate - eine Chemekalie, die stark schäumt und die Haut für Schadstoffe durchlässiger macht. In Naturkosmetik ist das Tensid deshalb gar nicht erlaubt.

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Kosmetik, in der tatsächlich pflanzliche Inhaltsstoffe stecken würden, könne man am Gütesiegel erkennen, raten die Konsumentenschützer

Vor allem Duschgels sind nicht so sauber, wie sie sich präsentieren: Drei von vier Duschgels enthielten laut Konsumentenschützern Farbstoffe, die bedenklich sind, da sie Allergien auslösen oder sogar krebserregende Stoffe freisetzen können.

Naturkosmetik am Gütesiegel erkennen

Konsumentenschützer raten dringend dazu, bei „Naturkosmetik“ auf offizielle Gütesiegel zu achten. Dazu zählen BDIH, NATRUE, Ecocert oder „Austria Bio Garantie“. Produkte mit diesen Zeichen sind ebenfalls in Drogeriemärkten, Supermärkten oder im Bio-Fachhandel erhältlich und - vor allem in Form von Eigenmarken - zum Teil sogar günstiger als Kosmetik ohne Gütesiegel, so die AK.

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