Schulwahl oft Bauchentscheidung

Alles andere als rational und reflektiert werden oft die Entscheidungen in Familien gefällt, in welche Schule ein Kind nach der Volksschule gehen wird. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Erreichbarkeit oft wichtiger als die Lehrenden ist.

Ein Jahr lang wurden für die Studie Familien begleitet, um zu sehen, nach welchen Kriterien eine Schulwahl getroffen wird. Konkret ging es um die Frage, welche Schule ein Kind nach der Volksschule besucht: in eine Neue Mittelschule oder in ein Gymnasium.

„Mehr Zeit für Entscheidungen nehmen“

Untersucht wurden dabei sowohl Familien in einer Kleinstadt nahe Wien, als auch einer Landgemeinde in Niederösterreich. Es zeigte sich, dass diese Entscheidungen alles andere als rational und reflektiert getroffen werden, wie Wolfgang Mazal, Leiter des Instituts für Familienforschung, erklärt.

Entscheidend seien meist zwei Faktoren: einerseits die Erreichbarkeit der Schule, andererseits die Schulwahl der Kollegen in der Volksschule. Die Einschätzung der Volksschullehrer spiele hingegen nur eine geringe Rolle. Familien müssten sich für Bildungsentscheidungen mehr Zeit nehmen, rät Mazal.

„Schulwahl mit zehn Jahren zu früh“

Gespräche zwischen Eltern und Kindern kämen zu kurz, meint der Experte. Dabei sei es wichtig, dass die Talente des Kindes sowie die Vor- und Nachteile der einzelnen Schulen und Schultypen unter die Lupe zu nehmen. Generell hält Mazal die nötige Schulwahl mit zehn Jahren für zu früh. Besser wäre, die Entscheidung zwei Jahre später treffen zu können.