Linz konvertiert 48,75 Mio. Franken

Die Stadt Linz hat am Donnerstagvormittag einstimmig beschlossen, 48,75 Mio. von der bestehenden Verschuldung über 97,5 Mio. Schweizer Franken in Euro zu konvertieren.

Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) zeigte sich am Nachmittag erfreut darüber, dass die drei führenden Regionalbanken - Raiffeisenlandesbank, Sparkasse und Oberbank - Vertrauen in die Stadt hätten.

Anzeige bei der Staatsanwaltschaft angekündigt

„Wir werden unsere nächsten Schritte sorgfältig prüfen“, erklärte Luger. In der derzeit instabilen Lage dürften keine unüberlegten Handlungen getätigt werden, Sicherungsgeschäfte müssten exakt geprüft werden. Der Bürgermeister zeigte sich verärgert darüber, dass bereits am Mittwoch vertrauliche Details der neuerlichen Konvertierung vorzeitig an die Öffentlichkeit gelangt sind. „Dies hätte den Vertrag beinahe zum Kippen gebracht und der Stadt finanziellen Schaden zugefügt.“

Luger kündigte eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gegen Unbekannt wegen des Verdachts der Verletzung von Amtsgeheimnissen an. Sein Parteikollege, Finanzreferent und Vizebürgermeister Christian Forsterleitner berichtete, dass man für die Konvertierung seit Dezember intensive Verhandlungen mit Investoren geführt habe.

ÖVP: „Massive Restschuld“

Der Linzer ÖVP-Chef, Vizebürgermeister Bernhard Baier, wies in einer Aussendung darauf hin, dass die andere Hälfte noch „ungelöst und damit weiter den Wogen des Finanzmarktes ausgeliefert bleiben“. Er fordert „für diese massive Restschuld“ eine begleitende kurzfristige Absicherung. Ende vergangenen Jahres sei bei der ersten Teiltilgung ein Wechselkursverlust von 17,6 Mio. Euro eingefahren worden, für die noch bestehenden Restschulden von 97,5 Mio. Schweizer Franken betrage der Verlust mittlerweile bereits 34,8 Mio. Euro. Im Hinblick auf unvorhersehbare Ereignisse brauche es eine endgültige Exit-Strategie im Sinne eines konsequenten Risikomanagements, so Baier.

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