Fünf Anklagen in Listerienskandal

Nach jahrelangen Ermittlungen rund um einen mit Listerien verseuchten Quargel hat die Staatsanwaltschaft Graz jetzt Anklage gegen vier Mitarbeiter der Linzer Firma prolactal sowie den Geschäftsführer eines externen Prüflabors erhoben.

Ihnen wird vorgeworfen, den verseuchten Quargel zum Verkauf freigegeben beziehungsweise dessen Rückholung nicht veranlasst zu haben.

„Unbeherrschbarkeit der Listerien-Problematik“

Spätestens 2009 hätte wegen der „Unbeherrschbarkeit der Listerien-Problematik“ eine Schließung der Produktion veranlasst werden müssen, führte die Staatsanwaltschaft aus. Gegen den Leiter des externen Prüflabors, der mikrobiologische Untersuchungen für die Prolactal GmbH durchführte und zusätzlich als externer Berater beigezogen war, richtet sich der Vorwurf, „an den nicht gesetzlichen Vorgaben entsprechenden mikrobiologischen Untersuchungen mitgewirkt und auch teilweise Kenntnis von weiteren Sorgfaltsverstößen innerhalb des Unternehmens gehabt“, ohne seinen Auftraggeber darüber in Kenntnis gesetzt zu haben.

Acht Menschen verstorben

Acht Menschen in Österreich und Deutschland waren 2009 und Anfang 2010 nach dem Konsum des Käses von Prolactal gestorben, zwölf weitere erkrankten schwer. Die Firma prolactal hat ihren Hauptsitz in Linz, erzeugt wurde der Quargel im steirischen Hartberg.

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