„Welcome Desk“ für Zuwanderer

In Linz ist ein Beratungszentrum für Zuwanderer eröffnet worden. Das so genannte „Österreich-Zentrum“ des Integrationsfonds soll Neuankömmlingen eine möglichst gute Übersicht über das Leben hierzulande liefern.

Staatssekretär Sebastian Kurz, Landeshauptmann Josef Pühringer (beide ÖVP) und der Geschäftsführer des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF), Franz Wolf-Maier, eröffneten am Dienstag den „Welcome Desk“ in Linz. Er soll Zuwanderern nicht nur das Gefühl des Willkommenseins in Österreich vermitteln, sondern auch unter dem Motto „Integration von Anfang an“ als Erstanlaufstelle und Informationsdrehscheibe dienen. Insgesamt sind fünf derartige Einrichtungen geplant - neben Linz bestehen sie schon in Wien und Graz, Salzburg und Innsbruck sollen noch bis zum Herbst folgen.

Dokumentenmappe mit Informationen

Die Betreuung von Migranten sollte bereits im Herkunftsland in der österreichischen Botschaft beginnen, wenn feststeht, dass sie einen Aufenthaltstitel in Österreich bekommen. Die Welcome Desks in Österreich sind der folgende Schritt. Sie übergeben ihren Besuchern eine Dokumentenmappe mit auf die Person abgestimmten Informationen, unter anderem für einen erfolgreichen Start in Österreich, eine Rot-Weiß-Rot-Fibel zur Vermittlung der Werte in Österreich und über regionale Integrationsangebote.

Welcome Desk in Linz

ORF

Das „Österreich-Zentrum“ in der Linzer Weingartshofstraße

Darüber hinaus werden vertiefende Gespräche und Begleitung angeboten. Den Abschluss der Integration sollte die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft bilden.

Kritik von Josef Ackerl

Der oberösterreichische Referent für Integration in der Landesregierung Landeshauptmannstellvertreter Josef Ackerl (SPÖ) übte Kritik im Zusammenhang mit der Eröffnung des „Welcome Desk“ am Dienstag. Die zuständigen Stellen seien nicht eingebunden worden, erklärte Ackerl in einer Presseaussendung. In Oberösterreich gebe es bereits seit Jahren ein ausgereiftes Konzept in Hinblick auf Integration. In Planung und Eröffnung des Linzer Integrationszentrums seien die zuständigen Stellen allerdings nicht eingebunden, auch bereits bestehende Angebote und Einrichtungen seien außen vor gelassen worden.

Das Vorgehen zeige wieder einmal sehr deutlich, dass kein wirkliches Interesse an einer gemeinsamen Integrationsstrategie bestehe. „Wahrscheinlich geht es wieder einmal darum, das Thema in Vorwahlzeiten einseitig zu besetzen“, so Ackerl.