Tödlicher Tauchunfall am Attersee

In Steinbach am Attersee (Bezirk Vöcklabruck) ist am Mittwochvormittag im Bereich Seefeld ein Tauchunfall passiert. Der 55-jährige Taucher aus Polen dürfte in 100 Meter Wassertiefe in Schwierigkeiten geraten sein.

Der Mann tauchte mit einem speziellen Gasgemisch 100 Meter in die Tiefe ab. Nach seiner Bergung zeigte der Tauchcomputer des Polen laut Wasserretter 99,9 Meter an. Der Sporttaucher war beim Tauchplatz Ofen eingestiegen. Er dürfte zunächst über eine steile Felswand zu einer schornsteinartigen Brücke, dem Kamin, und dann noch weiter in die Tiefe gestiegen sein.

Allein unter Wasser

Der Pole war allein unter Wasser. Seine Frau wartete am Ufer auf ihn. Der Tauchplatz ist bei technischen Tauchern, die eine spezielle Ausrüstung einsetzen, sehr beliebt, weil man dort rasch an Tiefe gewinnt. Es gelang dem Mann noch, etwa 50 Meter vom Ufer entfernt, aufzutauchen, seine Frau merkte aber sofort, dass etwas nicht stimmte und schlug Alarm.

Im Zuge der Alarmierung wurden auch Taucher der Einsatzgruppe COBRA angefordert, die zufällig am Mittwoch am Attersee trainieren. Die Einsatzkräfte fuhren mit einem Boot hinaus und brachten den reglosen Mann ans Ufer. Dort versuchte der Notarzt, den Polen wiederzubeleben. Allerdings ohne Erfolg.

Technischer Defekt

Warum der Mann unter Wasser Probleme bekam, ist derzeit noch völlig unklar. Gregor Bockmüller von der Tauchschule „Under Pressure“ in Weyregg, deren Service der Pole nutzte, vermutet einen technischen Defekt, da die Flaschen des Mannes komplett leer gewesen seien, als er nach 15 Minuten auftauchte. Er betonte, dass seine Schule dem Polen nur die Flaschen befüllt, dieser aber das Gerät selbst mitgebracht habe.

Die geschockte Frau des verunglückten Tauchers wird von einem Kriseninterventionsteam des Rotzen Kreuzes betreut.