Mariendom höchster Kirchturm Österreichs?

Am Montag soll die Frage, ob der höchste Kirchturm Österreichs nicht doch in Linz anstatt in Wien steht, endgültig geklärt werden. Mit Lasern und Flugdrohnen wird der Turm des Linzer Mariendoms millimetergenau und digital vermessen.

Mit 136,5 Meter bis zur Turmspitze war der Wiener Stephansdom, von vielen liebevoll „Steffl“ genannt, jahrhundertelang der höchste Sakralbau Österreichs. Als zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Linzer Mariendom gebaut wurde, hätte er aber laut Bauplänen mit seinem Turmkreuz den Steffl überragt.

Mariendom Linz

Diözese Linz, FlightKinetic Portugal

Der römisch-katholische Mariendom, auch Neuer Dom oder Mariä-Empfängnisdom genannt

Auf kaiserlichen Wunsch niedriger gebaut

Sobald sich das bis in die Hauptstadt der Monarchie durchgesprochen hatte, intervenierte jedoch der damalige Kardinal beim Kaiser, um die Lufthoheit seines Doms zu erhalten. Offizielle Quellen über eine Intervention gibt es zwar nicht, aber die Linzer dürften dem kaiserlichen Wunsch entsprochen haben, und so blieb die Spitze des Linzer Turmkreuzes fast zwei Meter unter der des Wiener Doms. So ganz sicher ist man sich da aber nicht, dann das Turmkreuz könnte doch höher sein, als man damals nach Wien berichtete.

Eckdaten zum Mariendom:

  • Grundsteinlegung 1862
  • 134,8 Meter Turmhöhe
  • Außenbau 130 Meter lang und 60 Meter breit
  • 142 Fenster
  • 17 Altäre

Laser und Drohnen zur Vermessung

Die Pläne im Archiv des Doms lassen eine Toleranz von zwei Metern zu, möglicherweise haben die Linzer also dem Wunsch des Kaisers doch nicht so ganz entsprochen. Wie die Oberösterreichischen Nachrichten (Samstagausgabe) berichten, soll ab Montag diese Frage mit modernsten Mitteln geklärt werden. Mit Lasern und Drohnen, die rund um den Mariendom kreisen, wird das gesamte Gebäude millimetergenau vermessen. Spätestens bei der Auswertung der Daten wird sich dann zeigen, ob der Linzer Dom nicht doch auf den Wiener Steffl herunterschaut.

Arbeiten am Mariendom auch als Neuer Dom bezeichnet

Diözese Linz/Appenzeller

In regelmäßigen Abständen wird das Gebäude auf Risse und Schäden untersucht

Umbau im Kirchenschiff 2017

Erst 2107 wurde der Dom umgebaut. Die Kosten für den Umbau waren mit 1,2 Millionen Euro veranschlagt worden. Ein neuer Altar und eine neue Anordnung der Sitzbänke sollen die Gemeinschaft in den Vordergrund rücken. Der Linzer Mariendom war fast ein halbes Jahr lang gesperrt. Mehr dazu in Neuer Altar in Mariendom geweiht (ooe.ORF.at; 8.12.17).

Kurz davor fand auch eine Untersuchung des Baumaterials - Sandstein - statt. Alle paar Jahre wird der Zustand der Zierteile, des Dekors sowie des sieben Meter hohen Stahlkreuzes geprüft.

Weil immer mehr Geld für Restaurierung und Erhaltung aufgewendet werden muss, wurde 2018 zur Unterstützung die Initiative „Pro Mariendom“ gegründet. Mehr dazu in „Pro Mariendom“ unterstützt Wahrzeichen (ooe.ORF.at; 31.1.18).

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