Drogenring im Innviertel aufgedeckt

In Hochburg-Ach (Bezirk Braunau) ist ein auch in Bayern agierender Drogenring aufgedeckt worden. Kopf der Bande soll ein Ehepaar aus Oberösterreich gewesen sein, das laut Polizei im großen Stil Cannabisplantagen betrieb.

Das Ehepaar soll mit 118 Cannabispflanzen in der eigenen Wohnung begonnen haben. Wegen des blühenden Geschäftes mit dem Verkauf des Marihuanas an Abnehmer aus Hochburg-Ach sowie Burghausen und dem angrenzenden Niederbayern habe das Paar offenbar beschlossen, in dem Mehrparteienhaus eine weitere Wohnung im Keller durch „Strohmänner“ anzumieten. Der Hausbesitzer soll laut Polizei in die kriminellen Machenschaften eingeweiht gewesen sein und monatlich Schweigegeld kassiert haben.

Florierende Geschäftsbeziehungen

Als Abnehmer des Großteils der Drogen wird von der Polizei ein 35-jähriger Deutscher aus dem Bezirk Braunau genannt. Zu ihm soll sich auch eine florierende Geschäftsbeziehung entwickelt haben, im Gegenzug zum Marihuana bot der Deutsche dem Ehemann Amphetamin und Kokain an. Diese Suchtgiftmittel soll der Mann weiterverkauft haben. Die Gattin kümmerte sich weiter um die Cannabisplantage.

Wegen der ständig wachsenden Kundenzahl baute das Ehepaar laut Polizei die Plantage immer weiter aus und heuerte einen Mann aus Sankt Georgen bei Salzburg an, der in seinem Keller ebenfalls mit der Aufzucht begonnen haben soll. Dann konnte noch ein Mann in Hochburg-Ach gefunden werden, der ein gesamtes Stockwerk eines Bauernhofes zu einer Cannabisplantage umgebaut haben soll.

Suchtgift um mehr als 227.000 Euro

Nach umfangreichen Erhebungen erhärteten sich die Verdachtsmomente gegen die Bande, und die Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis verfügte Festnahmen. Fünf Bandenmitglieder wurden festgenommen. Inzwischen wurden auch mehr als 50 Abnehmer aus Ober- und Niederbayern sowie Hochburg-Ach ausgeforscht. Der Wert des Suchtgifts wird von der Polizei mit mehr als 227.000 Euro angegeben.