VCÖ kritisiert zu hohen Spritverbrauch

Der VCÖ übt heftige Kritik an der Autoindustrie. Statt Modelle mit immer weniger Spritverbrauch auf den Markt zu bringen, werde die Technik dazu verwendet, immer größere und stärkere Autos zu bauen.

Der VCÖ belegt seinen Vorwurf mit aktuellen Zahlen der Statistik Austria für Oberösterreich. Demnach seien derzeit 853.000 Fahrzeuge in Oberösterreich angemeldet. Das sind um 153.000 mehr als vor acht Jahren.

628 Millionen Liter pro Jahr in Oberösterreich

Allerdings ist der gesamte Spritverbrauch in dieser Zeit gesunken: 628 Millionen Liter Benzin und Diesel werden pro Jahr getankt, um zehn Millionen Liter weniger als im Jahr 2008. Die Statistik erweckt den Eindruck, Autos würden jetzt weniger Sprit verbrauchen.

„Enttäuschende Entwicklung“

Laut Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) täuscht dieser Eindruck: Der Rückgang pro Fahrzeug sei nur darauf zurückzuführen, dass mit den einzelnen Autos weniger Kilometer zurückgelegt werden. Der reale Spritverbrauch pro Auto sei hingegen in den vergangenen Jahren kaum gesunken. Im Jahr 2010 sei er im Schnitt bei 7,1 Liter auf 100 Kilometer gelegen, jetzt liege er bei 6,8. Das sei enttäuschend, wenn man wisse, dass die Motorentechnik an sich deutlich effizienter geworden sei, so Gratzer.

Tankstelle

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Doch diese Effizienzsteigerung werde nicht zum Spritsparen eingesetzt, sondern dazu, Autos immer größer, schwerer und stärker zu machen. Der Verbrauchsvorteil, den moderne Motoren haben könnten, würde damit zu Nichte gemacht, so die Kritik des VCÖ. Laut Verkehrsclub müsste ein Auto, das mit drei Litern auf 100 Kilometer auskommt, schon lange Standard sein.

Folgen für die Geldbörse

Dass dem nicht so sei, habe gerade jetzt, wo die Spritpreise wieder deutlich steigen, negative Folgen für die Autofahrer. Mit sparsameren Autos würden im Durschnitt nur 410 Euro Spritkosten im Jahr anfallen, rechnet der VCÖ vor. Derzeit liegen die Kosten laut VCÖ bei 920 Euro jährlich. Deshalb fordert der VCÖ, die Maßnahmen zur Verringerung der Erdölabhängigkeit zu verstärken.

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