Schulterschluss für Krankenhaus-Zukunft

Das Krankenhaus in Freistadt soll modern ausgebaut werden. Ein 15 Hektar großes Areal wurde eigens dafür reserviert - soll jetzt aber an private Investoren verkauft werden. Bürgermeister und Gemeindemandatare wollen die für das Spital benötigten Fläche selbst kaufen.

Das Landeskrankenhaus Freistadt braucht mehr Platz. Denn in den nächsten Jahren stehen Modernisierungen und Ausbauten auf dem Programm. Laut einer Studie sollen unter anderem die Operationssäle und die Intensivstation erneuert werden, ein Ärztezentrum soll beim Krankenhaus entstehen und eine Pflegefachschule in neue Räumlichkeiten übersiedeln.

Mit zwei Investoren verhandelt

Eigentlich wollten die 27 Gemeinden des Bezirks das 15 Hektar große Inkoba-Betriebsansiedelungsgebiet Freistadt-Süd selbst kaufen und vermarkten. Doch nicht alle Gemeinden können und wollen die dafür notwendigen Haftungen übernehmen. So hat das Land, dem das Areal derzeit gehört, über seine Landesimmobiliengesellschaft mit zwei Unternehmern aus dem Bezirk verhandelt, die die Fläche kaufen wollen. Inklusive jener 2,5 Hektar, die mittels spezieller Flächenwidmung für das Krankenhaus reserviert sind. Diese Widmung würde man respektieren, sagen die privaten Investoren.

Krankenhaus Freistadt

ORF

Das Freistädter Krankenhaus soll moderner werden

Doch vielen Bürgermeistern und Gemeindepolitikern im Bezirk Freistadt ist das zu wenig. Vor allem jetzt, da man von den Modernisierungs- und Ausbauplänen im Spital weiß. Bei einer Infoveranstaltung im Krankenhaus läuteten beim Sprecher der Freistädter Bürgerliste WIFF Rainer Widmann die Alarmglocken. Er fordert jetzt einen vorläufigen Verkaufsstopp mit den zwei Bewerbern und will, "dass die Inkoba die Flächen freihält, die notwendig sind, um das Krankenhaus in Zukunft als Gesundheitsdrehscheibe zu erhalten. Wir brauchen gesicherte Reserveflächen.“ Verwundert sei Widmann, dass kein Vertreter der Stadt Freistadt bei der Sitzung anwesend war. „Gerade die Freistädter sollten Interesse haben, dass das Krankenhaus künftig weiter bestehen wird.“

Auch Neumarkts Bürgermeister Christian Denkmaier (SPÖ) unterstützt die Forderungen nach einem vorläufigen Verkausfstopp, „weil ich glaube, dass es nicht weitsichtig wäre, das Areal jetzt zu verkaufen und dann möglicherweise unter größten Schwierigkeiten wieder zurückzukaufen.“ Aus Sicht der Region sollte die Entwicklung des Krankenhaus von „größter Priorität“.

Verkauf an 27 Gemeinden

Manche fragen sich, warum das Land die für das Spital reservierte Fläche überhaupt mit dem restlichen Inkoba-Gebiet an Private verkauft, wenn man sie dann in einigen Jahren beim Ausbau wieder von denen zurückkaufen muss. Bei der Landesimmobiliengesellschaft kann man sich auf ORF-Anfrage durchaus vorstellen, die für das Spital reservierte Fläche statt an die Investoren an die 27 Gemeinden des Bezirks zu verkaufen, die ohnehin in einem Inkoba-Verband zusammenarbeiten. Deren Obmann, Rainbacher ÖVP Bürgermeister Fritz Stockinger, zeigt sich erfreut über die sich neu auftuende Möglichkeit. „Wir wollen ja miteinander etwas entwickeln. Es ist in unserem Sinne, dass wir für das Krankenhaus eine Fläche freispielen.“ Gemeinsam sollte mit den Bürgermeistern eine Lösung gefunden werden, so Stockinger.

So könnte die für den Spitalsausbau benötigte Fläche statt eines Verkaufs an Private an die 27 Gemeinden des Bezirks gehen. Schließlich geht es ja auch um deren medizinischen Hauptversorger in der Region.

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