Kritik an neuen Regeln für Versicherungen

Verärgerung herrscht in der Versicherungsbranche über neue Regeln zu Beratung und Verkauf von Versicherungsprodukten. Es gebe gleich mehrere neue EU-Verordnungen und Richtlinien, die sich überschneiden und missverständlich seien.

Das wurde bei der Tagung des Institutes für Versicherungswirtschaft kritisiert. Statt mehr Aufklärung herrsche jetzt mehr Verunsicherung, lautete der Tenor.

Bessere Vergleichbarkeit angestrebt

Grundsätzlich sollen die neuen EU-Regeln mehr Information, mehr Aufklärung und eine bessere Risiko-Abschätzung bringen, und zwar bei verschiedenen Veranlagungsprodukten von Banken und Versicherungen. Auf maximal drei Seiten müssen da die Kosten, die Chancen, die Risiken und noch einiges mehr erklärt werden. Produkte von verschiedenen Anbietern sollen dadurch besser vergleichbar, die Kunden besser geschützt sein.

Kritik: Informationen sind verwirrend

Allerdings, kritisiert Josef Stockinger, Chef der Oberösterreichischen Versicherung und Vorsitzender des Institutes für Versicherungswirtschaft, gebe es bereits ähnliche Informationsvorschriften, er meint: "Eine Vorschrift ist angepasst für Versicherungsprodukte, die volle Transparenz und Vergleichbarkeit bringt. Und daneben haben wir dann eine Vorschrift die auch Banken trifft, wo Versicherungsprodukte mit Fond- und Anlegeprodukten gleich geregelt werden und die ist ein Problem, weil sie unterschiedliche Begriffe hat, weil wir diese Information geben müssen, aber der Informationsgehalt für den Konsumenten ist letztlich verwirrend.“

Für AK Schritt in richtige Richtung

Außerdem ärgert die Versicherer, dass auch die klassische Lebensversicherung mit Kapitalgarantie und Garantieverzinsung, von der Verordnung erfasst wird. Damit entstehe der Eindruck, es handle sich um ein risikoreiches Produkt, was aber überhaupt nicht stimme, so Josef Stockinger. Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer hingegen sehen die neuen Vorschriften als Schritt in die richtige Richtung. Durch Einflussnahmen verschiedener Gruppen seien die Verordnungen zwar nicht mehr so stimmig wie geplant. Es sei absolut positiv, die Kunden in standardisierter Form über Chancen, Risiken und Kosten von Anlageprodukten zu informieren.