Kritik an Kahlschlag entlang B127

In der Karwoche haben Schlägerungsarbeiten entlang der B127, der Rohrbacherstraße, bei Puchenau für Verzögerungen beim Verkehr gesorgt. Jetzt kommt Kritik vom Naturschutzbund an dem teilweise radikalen Kahlschlag in dem Gebiet.

Zum einen hätten viele Vögel ihre Nistplätze verloren und zum anderen befürchten die Naturschützer mögliche Ausschwemmungen der abgeholzten Steilhänge durch Starkregen. Die Projektverantwortlichen versuchen zu beruhigen.

Vorweg ist festzuhalten, dass es jedes Jahr Arbeiten im Wald entlang der Rohrbacherstraße (B127) bei Puchenau gibt. Doch heuer wurde weitaus mehr als sonst getan. In einem Abschnitt zwischen Puchenau und der sogenannten Achleiten-Siedlung wurden alle Bäume bis hinauf zum Grad abgeholzt. Für den Naturschutzbund Oberösterreich, bei dem sich viele besorgte Anrufer deswegen gemeldet haben, geht dieser radikale Schnitt etwas zu weit, sagt Naturschutzbund-Obmann Josef Limberger: „Wir finden, dass die Schlägerungen sehr massiv ausgefallen sind, in einem Bereich geht es sogar bis auf den Grad hinauf. Das geht unserer Meinung nach über normale Sicherungsarbeiten hinaus.“

„Aufforstung ehestmöglich geplant“

Natürlich sei die Sicherheit der Radfahrer und Autofahrer unterhalb der steilen Donau-Leite wichtig, doch durch die Abholzung hätten nicht nur viele Vögel ihre Nist- und Brutplätze verloren, sondern es bestehe bei Starkregen auch die Gefahr, dass das jetzt bloßliegende Erdreich ausgeschwemmt werde, so Limberger. Diese Möglichkeit bestehe derzeit tatsächlich, gibt Harald Gruber von der Wildbach- und Lawinenverbauung zu. Er ist für das Projekt „Bannwald Puchenau“ mitverantwortlich und erklärt: „Eine Aufforstung ist jetzt ehestmöglich in den nächsten geplant, wobei hier eine strauchartige Vegetation mit Hasel an einem Streifen entlang der B127 geplant ist.“

Auch kranke Eschen wurden geschlägert

Als Begründung dafür, dass diesmal beinahe flächendeckend geschlägert wurde, gibt Gruber vor allem zwei Gründe an: In dem steilen Gelände sei es nicht möglich gewesen, gefällte einzelne Bäume nach oben weg zu transportieren. Deshalb musste alles über die Bundesstraße unterhalb weggebracht werden und hier habe man immer nur kurze Zeitfenster für Sperren zur Verfügung gehabt. Und, weil auch im oberen Bereich des Hanges zahlreiche kaputte ältere Bäume und auch viele kranke Eschen standen, habe sich daraus beinahe zwangsläufig ergeben, dass die ganze Fläche abgeholzt wurde. Die rasche Wiederaufforstung soll aber möglichst rasch wieder für neues Grün sorgen.