Mehr Geld für Oberösterreichs Bäder

Für sanierungsbedürftige Frei-, Natur- und Strandbäder steht ab heuer mehr Fördergeld zur Verfügung. Insgesamt nimmt das Land jährlich 6,5 Millionen Euro in die Hand, bisher waren es zwei Millionen Euro.

230 Frei-, Natur- und Strandbäder gibt es in Oberösterreich. Viele sind in die Jahre gekommen und gehören generalsaniert. Was das kostet sieht man an aktuellen Beispielen in Andorf oder Altheim, wo jeweils mehrere Millionen Euro in die Hand genommen. Auch in Mauerkirchen ist eine Generalsanierung der Freibadanlage geplant.

Entscheidungsfreiheit für Gemeinden

Die Gemeinden können nun durch den neuen Strukturfonds selbst Tausende Euro investieren ohne das Land zu fragen, so Gemeindelandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP), der politisch für die Bäder zuständig ist. Er ist der Überzeugung, dass viele Bäder zu halten sein werden, wenn regelmäßig, auch in kleinerem Ausmaß, saniert wird. Wenn eine Gemeinde eine Generalsanierung und einen großen Teil der dazu nötigen Mittel vom Land will, wird „man in die Kooperation gehen, weil es hier einen Sinn macht“.

Die Bandbreite bei den Förderungen solcher Kooperationen reicht von zehn bis 30 Prozent. Am meisten gibt es, wenn sich mehrere Gemeinden für ein gemeinsames Freibad entscheiden. Diese Mittel stehen allerdings nur zur Verfügung, wenn die Freibäder ihre Ausgaben bis 2021 zur Hälfte abdecken können.

Höhere Eintrittspreise

Derzeitig ist das oft nicht der Fall. Die Frei- und Hallenbäder Oberösterreichs kosten dem Steuerzahler jedes Jahr rund zehn Millionen Euro. Diese Summe soll in den kommenden Jahren auf neun bis acht Millionen Euro gesenkt werden. Dazu wäre auch die Erhöhung des Tageseintritts, der derzeit durchschnittlich bei 2,50 Euro liegt, ein Mittel, so Hiegelsberger.

Gemeindebund begrüßt Investitionsprogramm

Der Gemeindebund befürwortet das Bäderinvestitionsprogramm des Landes. Zum einen, weil es dreimal mehr Mittel als bisher für die Frei- und Naturbadeanlagen gibt, zum anderen, weil die Gemeinden mehr Entscheidungen treffen können.

Kritik von Grünen

Das sei kein Bäderrettungsprogramm, sondern die Androhung von Bäderschließungen durch die Hintertür, kritisiert der Sportsprecher der Grünen, Severin Mayr, Hiegelsbergers Pläne. Das Land nehme sich inhaltlich völlig aus der Verantwortung und lasse die Gemeinden mit der Sanierungsentscheidung alleine.

Viele Gemeinden können sich eine Sanierung nicht leisten und müssten erst recht die Bäder schließen - Hiegelsberger schiebe die Verantwortung nur ab, so Mayr in einer Aussendung.