Haftstrafen in Bodypacker-Prozess

Im Linzer Prozess um einen Bodypacker, der beim Kokaintransport beinahe ums Leben gekommen wäre, sind zwei Frauen und drei Männer am Mittwoch zu Haftstrafen zwischen drei und neun Jahren verurteilt worden.

Der Bodypacker war 2014 mit 1,3 Kilo Kokain im Bauch nach Linz gekommen, konnte aber wegen seines künstlichen Darmausgangs das in Plastikkugeln verpackte Suchtgift nicht wieder ausscheiden. Die Angeklagten sollen drei Tage lang mit teils schmerzhaften Methoden versucht haben, an die Drogen zu kommen. Als das nicht klappte, sollen sie ihn nach Tschechien gebracht und ausgesetzt haben. Er rief mit letzter Kraft Hilfe und wurde durch eine Notoperation gerettet. Mittlerweile ist er in Tschechien rechtskräftig zu drei Jahren Haft verurteilt worden.

Fall beschäftigt Gerichte seit Jahren

Der erste Prozess gegen seine unter anderem wegen Suchtgiftschmuggels und -handels sowie Freiheitsentziehung und Aussetzung angeklagten Peiniger aus der Dominikanischen Republik musste wegen eines Formalfehlers wiederholt werden. Die nun vom Landesgericht Linz gesprochenen Urteile sind etwa milder ausgefallen als in der ersten Auflage - damals lagen die Strafen zwischen dreieinhalb und zehn Jahren. Die Urteile in der Causa, die die Gerichte seit Jahren beschäftigt, sind nicht rechtskräftig.