Pflegebedürftige sollen länger zuhause bleiben

Einen Strategiewechsel vollzieht Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ). Pflegebedürftige sollen möglichst lange daheim bleiben und dort betreut werden. Ins Pflegeheim sollen künftig nur mehr Bedürftige in höheren Pflegestufen.

Der Kurswechsel betrifft vor allem die Altenpflege. Der Ausbau weiterer Pflegeheime wird gestoppt, lediglich die über 460 bereits vereinbarten zusätzlichen Langzeitpflegeplätze wird es bis 2025 geben.

Alternative Wohnformen geplant

Eigentlich benötigen aber viel mehr Menschen Pflege, so Gerstorfer: „Wir versuchen, in den bestehenden Pflegeheimplätzen nur mehr Personen aufzunehmen, die mindestens Pflegestufe vier haben, aber wir haben noch kein Angebot für die Personen der Pflegestufe eins bis drei. Und da werden wir neue Angebote bauen, in Form von alternativen Wohnformen.“ Etwa Wohnhäuser, in denen die Pflegebedürftigen von mobilen Pflegern bei Bedarf betreut werden und nicht wie in einem Pflegeheim rund um die Uhr.

„Künftig mehr Pfleger benötigt“

Laut Gerstorfer spart sich das Land einerseits damit Geld, andererseits würden sich viele Pflegebedürftige wünschen, möglichst lange in einer eigenen Wohnung zu wohnen. Laut Gerstorfer brauche es künftig aber mehr Pfleger.

ÖVP und FPÖ reagieren positiv

Positiv sehen die Regierungspartner den Kurswechsel. Die ÖVP sieht Sozialleistungen abgesichert, die FPÖ sieht sich in ihrer langjährigen Forderung nach einer Reform mit dem Motto „mobil vor stationär“ bestätigt. Die Grünen fordern mehr Geld für das Sozialressort.