IMAS: „Fake News“ beeinflussten Wahlausgang

Drei Fünftel der Österreicher sind sich „einigermaßen sicher“, dass „Fake News“ den Wahlausgang im Herbst 2017 beeinflusst haben. Zu dem Ergebnis kommt eine vergleichende IMAS-Studie, die heute in Linz veröffentlicht wurde.

Die Meinungsforscher hatten noch vor Auffliegen der Causa um verdeckte Pro- und Anti-Sebastian-Kurz-Facebook-Seiten die Auswirkungen von manipulierten Nachrichten erhoben. Nach Abschluss der Umfrage von 1.078 Österreichern ab 16 Jahre wurde dann das Dirty Campaigning publik.

Die Causa: Der ehemalige SPÖ-Berater Tal Silberstein habe auf Facebook Dirty- Campaigning-Seiten gegen ÖVP-Chef Sebastian Kurz lanciert, so die Vorwürfe.

Zweite Befragung brachte Steigerung

IMAS entschied nach Auffliegen der Politaffäre, eine zweite Befragung durchzuführen, um die Resultate zu vergleichen. Das Ergebnis der 1.151 Interviewten ab 16 Jahre: Der Anteil derer, die an einen Einfluss auf das Wahlergebnis glauben, stieg um 14 Prozentpunkte von 44 auf 58 Prozent. Generell äußerten bei der zweiten Messung auch 60 Prozent der Österreicher den Eindruck, dass im Wahlkampf bewusst Fehlinformationen über Kandidaten und Parteien in Umlauf gebracht worden seien. Bei der ersten Umfrage meinten das 47 Prozent.

Für 59 Prozent sind „Fake News“ Bedrohung

Die Konsequenz, die der Großteil der Bevölkerung aus dem Nationalratswahlkampf vorigen Jahres gezogen hat: Für 59 Prozent stellen „Fake News“ eine Bedrohung für die Gesellschaft dar. Vor Auffliegen der gefälschten Kurz-Facebook-Seiten sagten das 48 Prozent. Generell kennen drei von vier Österreichern den Begriff „Fake News“, besonders Männer, Personen ab 60 Jahre und Menschen mit höherer Bildung. Dieser Wert blieb in den Studien nahezu unverändert (erste Studie: 74 Prozent, zweite Studie: 75 Prozent).

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