Mona-Lisa-Tunnel als Einbahn gegen Stau

Der Mona-Lisa-Tunnel auf der Umfahrung Ebelsberg gilt als Nadelöhr, wo es zu Stoßzeit immer wieder staut. Zur Erleichterung will die Linzer ÖVP den Tunnel zur Stoßzeit zur Einbahn machen – in der Früh stadteinwärts, nachmittags stadtauswärts.

Der Linzer Vizebürgermeister Bernhard Baier (ÖVP) weiß, dass der Vorschlag seiner Partei noch mit vielen Fragezeichen versehen ist. Aber im Gemeinderat am Donnerstag nächster Woche sollte man sich zumindest einmal damit auseinandersetzen, und deshalb wurde ein Antrag eingebracht, so Baier: „Wir wollen, dass geprüft wird, ob man den Mona-Lisa-Tunnel zu den Stoßzeiten am Morgen und am Abend nur in eine Richtung führen kann. Denn wir wissen, dass dies ein besonderes Nadelöhr ist.“

Prüfung der Ausweichrouten

Klar sei, dass man dafür überprüfen muss, inwieweit für die zu Stoßzeiten gesperrte Fahrtrichtung Ausweichrouten bestehen. Es wäre auch gewiss keine Dauerlösung, so Baier. Aber für den sich schnell entwickelnden Süden von Linz, wo in den nächsten Jahren Tausende neue Wohnungen gebaut werden, möglicherweise eine Entlastung, so Baier: „Man kann die nächsten Ausbauschritte im Bereich des Wohnbaus nur dann setzen, wenn man auch parallel dazu verkehrliche Maßnahmen setzt.“ Langfristig müsse man aber wohl überlegen, ob man den Mona-Lisa-Tunnel nicht zweiröhrig ausbauen kann.

FPÖ: „Vorgezogenen Faschingsscherz“

Auf die Idee der ÖVP Linz, dem Früh- und Abendstau im Mona-Lisa-Tunnel in Linz-Ebelsberg mit einer Einbahn-Lösung Herr zu werden, folgt nur eine angriffige Reaktion der FPÖ Linz. Infrastrukturstadtrat Markus Hein (FPÖ) bezeichnete die Vorschläge der ÖVP als „vorgezogenen Faschingsscherz“. In einem Sozialen Netzwerk spricht Hein sogar von einem „Faschingsscherz im Vollrausch“. Denn der Vorschlag sei einfach nicht machbar - für eine echte Einbahnlösung brauche es - laut Hein - zumindest drei Fahrspuren.

„Befinden uns nicht im Bierzelt“

„Mit Kopfschütteln“ reagierte Donnerstagnachmittag ÖVP-Klubobmann Martin Hajart auf die Aussagen Heins. Dessen persönliche Untergriffe, die ÖVP-Idee als „Faschingsscherz im Vollrausch“ zu bezeichnen, sei „in dieser Art und Weise noch nie dagewesen“. Man befinde sich nicht im Bierzelt, sondern in einer politischen Debatte, dieser rhetorische Unterschied sollte auch Hein zumutbar sein, so Hajart.