Energie AG mit mehr Umsatz und Ertrag

Die Energie AG Oberösterreich hat im per Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/2017 ein Umsatzplus um 9,9 Prozent auf beinahe 1,7 Mrd. Euro und ein Plus beim EBIT um 63,8 Prozent auf 221,8 Mio. Euro erzielen können.

Das teilte der Vorstand in einer Pressekonferenz im Anschluss an die Hauptversammlung am Mittwoch in Linz mit. Preissenkungen sind in Planung.

Vom kalten Winter profitiert

Für Generaldirektor Werner Steinecker ist es das erste Geschäftsjahr mit ihm an der Spitze des Unternehmens. Er folgte per 1. März Leo Windtner nach. Die Energie AG profitierte vor allem vom kalten Winter und dem damit verbundenen Mehrverbrauch bei Strom, Erdgas und Wärme. Dazu kam die konjunkturelle Aufwärtsentwicklung - „das Wirtschaftswachstum ist angekommen“. So lief das Gas- und Dampfkraftwerk Timelkam 3.500 Stunden als Netzreserve und Engpassmanagement. Auch „Fitnessprogramme“ zur Kostenoptimierung und Effizienzsteigerung zeigten Wirkung. Preissenkungen seien gerade in Planung, man werde ein deutliches Signal setzen, kündigte Steinecker an ohne ins Detail zu gehen.

1,3 Milliarden Euro Eigenkapitalausstattung

Der Cashflow aus dem operativen Bereich erhöhte sich um 13,4 Prozent auf 278,8 Mio. Euro. Die Eigenkapitalausstattung verbesserte sich auf beinahe 1,3 Mrd. Euro beziehungsweise 41,6 Prozent der Bilanzsumme. Die Nettoverschuldung - Finanzverbindlichkeiten abzüglich liquide Mittel - wurde unter anderem durch Ausstieg aus Crossborder-Leasing und Fremdwährungskrediten weiter abgebaut - auf 371 Mio. Euro. Investiert wurde um 18,8 Prozent mehr. Die 189,5 Mio. Euro flossen vor allem in das Segment Netz. Der Personalstand ist gegenüber dem Jahr davor leicht zurückgegangen, minus 0,5 Prozent auf 4.817 Köpfe oder 4.356 Vollzeitäquivalente.

Aussichten „unverändert positiv“

Die Aussichten für die weitere mittelfristige Entwicklung seien laut Management „unverändert positiv, auch wenn nicht davon auszugehen ist, dass sich die außergewöhnlichen Entwicklungen des Jahres 2017 beliebig in den Folgejahren wiederholen lassen“. Im laufenden Geschäftsjahr sollen 240 Mio. Euro unter anderem für Versorgungssicherheit und digitale Strategien ausgegeben werden. So wird der Smart-Meter-Ausbau weiter betrieben. Der aktuelle Ausbaugrad mit 452.703 intelligenten Stromzählern beträgt 70,1 Prozent, die Opt-Out-Quote 1,21 Prozent. Die Geräte ermöglichen auch das Angebot neuer, für die Kunden maßgeschneiderter Tarife.

59 Mio. Euro Förderungen für Glasfaserausbau

Erweitert werden soll auch der Glasfaserbackbone für schnelles Breitbandinternet, der zuletzt um 270 Kilometer auf 5.100 Kilometer wuchs. Alle relevanten öffentlichen Gebäude wie Gesundheitseinrichtungen, Gemeindeämter die Landeverwaltung sowie ein Großteil der Schulen und viele Unternehmen seien daran angeschlossen. Rund 100 Partien würden gleichzeitig daran arbeiten, mehr gehe aus Personalmangel nicht mehr. Dafür wurden ihr 59 Mio. Euro an Förderungen zugesprochen, „mehr als dem Marktführer A1“, rechnet die Energie AG vor.

Blockchain-Technologie im Unternehmen

Bei der Digitalisierung im eigenen Unternehmen beginne man nicht bei Null. Im Bereich der Kraftwerks- oder Netzsteuerung sei sie in Betrieb, auch vor dem Finanzbereich werde dies nicht halt machen. Schon jetzt ist bei der Energie AG die Bezahlung in digitaler Währung möglich. Blockchain, Künstliche Intelligenz und Robotics könnten eine automatische Konzernbilanzierung, eine Monatsauswertung des Controllings oder auch eine Prüfung durch einen externen Wirtschaftsprüfer vorstellbar machen. Daraus könnten auch neue Produkte für die Kunden entwickelt werden.

Investitionen um 450 Mio. Euro

Aus dem Programm der neuen Regierung liest das Unternehmen großes Augenmerk auf eine Energiewende und die Versorgungssicherheit heraus. Dazu seien der weitere Ausbau der Wasserkraft und anderer erneuerbarer Energie sowie Speicher- und Regelenergiekapazitäten notwendig. Man habe bereits vorgesorgt, unter anderem mit den schon baureifen Projekten eines Pumpspeicherkraftwerkes in Ebensee und eines Gas- und Dampf-Kraftwerkes in Riederbach mit einer Investitionssumme von insgesamt 450 Mio. Euro sowie der Ertüchtigung schon bestehender Wasserkraftwerke.