Prozess gegen Schlecker-Familie

Gegen die Familie des früheren Drogeriemarkt-Gründers Anton Schlecker hat am Dienstag in Linz ein Zivil-Prozess begonnen. Es geht um 20 Millionen Euro, die der Masseverwalter des österreichischen Schlecker-Nachfolgeunternehmens daily fordert.

Zum ersten Verhandlungstermin sind, wie erwartet, nur die Anwälte erschienen. Die Gespräche über einen Vergleich sind vorerst gescheitert - die Anwälte der Familie Schlecker hätten dazu derzeit keine Vollmacht, hieß es beim heutigen Prozessauftakt.

Prozess gegen Schlecker-Familie

ORF/Reitter

„Sie sind nicht bereit etwas zu zahlen“

Der Linzer Rechtsanwalt Rudolf Mitterlehner hatte als Masseverwalter des österreichischen Schlecker-Nachfolgeunternehmens daily die Frau und die beiden Kinder von Anton Schlecker geklagt. „Ich habe bisher kein Angebot bekommen, es gibt Bestreitungen, d.h. dass sie nicht bereit sind etwas zu zahlen – ich habe umgekehrt 20 Millionen Euro eingeklagt und auch vorbehalten, das sogar noch auszudehnen, weil der Schaden insgesamt aus meiner Sicht 172 Millionen war“, so Mitterlehner gegenüber dem ORF OÖ.

172 Millionen Euro soll die Familie Schlecker vor der Pleite aus den österreichischen Tochtergesellschaften entnommen haben. Die Anwälte der Familie durften am Dienstag übrigens kein Interview geben.

„Chancen sind gut“

Masseverwalter Rudolf Mitterlehner meinte, eine „gmahde Wiesn“ sei die Angelegenheit zwar nicht, aber: „wir haben vorher ein Rechtsgutachten eingeholt – ich habe den Gläubigerausschuss und das Insolvenzgericht damit befasst und wir sind gemeinsam zur Auffassung gelangt, dass die Chancen so gut sind, dass man eben diese Verfahren zugunsten der Gläubiger führen soll, damit mehr Geld in die Masse kommt“.

Sollte kein Vergleich zustande kommen, dann wird im nächsten Jahr weiterverhandelt. Ein genauer Termin steht noch nicht fest.

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