Aufregung um neuen Stadtwachenchef

Der künftige Chef des Linzer Ordnungsdienstes sorgt für politische Debatten. ÖVP und Grüne kritisieren Facebook-Postings zu Schusswaffen im Haus und der fremdenfeindlichen PEGIDA. Der 43-Jährige distanziert sich.

„Eine Waffe im Haus ist besser als jede Alarmanlage und zudem auch um ein Vielfaches günstiger.“ - dieses Facebook-Posting vom Mai 2015 steht in der Kritik. Im April 2015 teilte Mario Gubesch zudem ein Posting der fremdenfeindlichen Organisation PEGIDA Wien. Diese Postings des künftigen Chef des Ordnungsdienstes stoßen ÖVP und Grüne vor den Kopf.

Früherer FPÖ-Mitarbeiter

Kritisiert wird aber nicht nur der Social-Media-Auftritt. Bei der Bestellung Gubeschs sei es nicht rechtens zugegangen. Ursula Roschger, Klubobfrau der Grünen Linz, und Martin Hajart, Klubobmann der ÖVP Linz, fordern, den Ablauf der Bestellung öffentlich zu machen. Auffallend sei, dass ein frühere Mitarbeiter des freiheitlichen Vizebürgermeisters Detlef Wimmer zum Zug gekommen sei. Dabei sei ein Mitarbeiter der Stadtwache zwei Jahre lang für die Leitungsfunktion geschult worden.

Ordnungsdienst der Stadt Linz

ORF

Gubesch selbst distanziert sich von seinen Facebook-Posts: „Ich bin kein PEGIDA-Anhänger und kein Ausländerfeind. Ich kenne viele Menschen, Schulkollegen zum Beispiel, die nicht aus Österreich kommen.“ Der 43-Jährige wird in den „Oberösterreichischen Nachrichten“ zitiert. Das Bewerbungsverfahren sei außerdem korrekt abgelaufen. „Der Job war öffentlich ausgeschrieben, ich hab mich ganz normal beworben.“

Hajart und Roschger sehen Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) am Zug, der als Eigentümervertreter des städtischen Ordnungsdienstes die Entscheidung bei Personalbesetzungen fällt.