Zivilprozess gegen Schlecker in Linz

In Deutschland ist der Strafprozess wegen der Pleite der Drogeriekette Schlecker am Montag zu Ende gegangen. Der Zivilprozess gegen die Familie Schlecker vor dem Landesgericht Linz beginnt in zwei Wochen.

Geklagt hat der Masseverwalter der Schlecker Nachfolgefirma daily, die ebenfalls in die Pleite geschlittert ist. Der Zivilprozess gegen die Ehefrau und die Kinder von Firmengründer Anton Schlecker beginnt am 12. Dezember am Landesgericht in Linz. Dabei fordert der Insolvenzverwalter der Schlecker-Nachfolgefirma dayli, Rudolf Mitterlehner, von den Beklagten 20 Millionen Euro Schadenersatz.

„Mehr Geld nach Deutschland geflossen“

Sein Vorwurf: Zwischen 2008 und 2011 sei gesetzwidrig mehr Geld von der Schlecker-Tochter in Österreich nach Deutschland geflossen, als in der Bilanz als Gewinn ausgewiesen worden sei. Die Beklagten hätten das als Mitglieder des Aufsichtsrates genehmigt.

Anwalt hält Zahlungen für zulässig

Ein Anwalt der Schlecker-Familie hält die Zahlungen für zulässig und sieht den Vorgang als verjährt an, wie die deutsche Zeitschrift „Wirtschaftswoche“ berichtet. Insolvenzverwalter Rudolf Mitterlehner hingegen meint, das Gericht solle klären, ob die Familie für diese Abflüsse hafte. Er beziffert den Schaden mit bis zu 172 Millionen Euro, jetzt müsse man sehen, was da überhaupt noch zu holen sei. Gegen den ehemaligen Drogerieunternehmer Anton Schlecker könne er nicht klagen, denn der sei selbst insolvent, erklärte Mitterlehner gegenüber der APA.

Prozessbeginn am 12. Dezember

Die Klage gegen Schleckers Frau Christa und die beiden Kinder Meike und Lars ist seit 20. Jänner in Linz anhängig. Am 12. Dezember soll der erste Verhandlungstag mit Vorbereitungen für den weiteren Prozessverlauf beginnen.