Baden-Württemberg als Technikvorbild für OÖ

Wie kann Oberösterreichs Autozulieferindustrie näher an die großen Konzerne heranrücken? Dieser Frage ist eine Delegation aus Oberösterreich in der hochtechnologischen Vorzeigeregion Baden-Württemberg nachgegangen.

Wenn in der 600.000 Einwohner zählenden Hauptstadt Stuttgart rund 400.000 Autos täglich den Talkessel passieren, so schafft es genau wie in Oberösterreich gesundheitliche Probleme. Im grün regierten Bundesland sagt die Staatssekretärin Theresa Schopper zu diesem Problem: „Die Automobilindustrie wird sich darauf einrichten müssen, dass wir sehr viel mehr mit alternativen Motoren arbeiten müssen. Wir sind aber noch sehr im alten Antrieb verhaftet.“

Kooperationen mit Start-Ups

Auswege aus diesem Dilemma suchen Forscher in kleinen Start-Ups in Kooperation mit den großen Konzernen etwa auf einem Campus und der sogenannten Arena 2036. Diese Zahl steht für einen Wendepunkt in der Mobilität. Und die soll ohne Verbrennungsmotor stattfinden, ob mit Akku oder Brennstoffzelle. Vor allem die virtuelle Realität ist dort allgegenwärtig. Computersimulationen ersetzen teure und materialintensive Versuche, so der Leiter des Kompetenzzentrums für virtuelle Realität in Stuttgart, Christoph Munde: „Beispielsweise Prototyping, was stark im Automobilbau gemacht wird. Es gibt Trainingsanwendungen in der Medizin oder aber auch Präsentationsanwendungen, wo wir beispielsweise im Handel Produkte präsentieren können.“

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Ein Blick in die Zukunft des Autos

Auch Uni in Tübingen ist mit an Bord

Dort wo Porsche und Daimler Benz beheimatet sind dreht sich fast alles um die Mobilität. Erstmals sitzen konkurrenzierende Unternehmen nicht nur Tür an Tür sondern rücken zusammen um im gemeinsamen europäischen Wettbewerb gegen Asien und den USA auch in IT-Fragen Schritt halten zu können. Auch Forschungseinrichtungen wie die Uni in Tübingen sind mit im Boot. Diese Grundlagenforschung könnte Autonomes Fahren sicherer machen.

„Es geht darum, schneller zu werden“

Das ist für Oberösterreich besonders interessant gerade mit Blick auf eigene Projekte, die sich mit autonomem Fahren beschäftigen. Landeshauptmann Thomas Stelzer, der die Delegation aus Oberösterreich anführte, sagt: „Wir sind jetzt auf einem hohen Niveau. Damit wir das bleiben können, muss es vorwärts und in neue Technologien gehen. Das geht heutzutage am besten, wenn man internationale Kontakte schließt. Weil es wird überall fast dasselbe bearbeitet, es geht darum, dass man schneller wird.“

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Und bei der Zusammenarbeit mit den großen Autobauern in Stuttgart hofft man auf mehr Kooperationen. Schließlich war ein Österreicher Namensgeber der Marke Mercedes - benannt nach seiner Tochter.