Immer mehr geschmuggelte Medikamente
45.000 Tonnen Fracht wurden allein im Vorjahr am Flughafen Linz-Hörsching abgefertigt. Immer öfter befinden sich in den Containern geschmuggelte Medikamente, die meist aus dubiosen Fabriken in Asien stammen. Die Zollfahnder versuchen, den Schmugglern mit eigens ausgebildeten Spürhunden das Handwerk zu legen.
Immer öfter geschmuggelte Medikamente
„Es gibt fast keine Ware, die nicht geschmuggelt wird", sagt der Zollfahnder Gerhard Cihlar, „in letzter Zeit haben wir sehr viele Arzneimittel aufgegriffen.“ Konkret wurden 2.500 Medikamente österreichweit abgefangen.
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Bei den gefundenen geschmuggelten Medikamenten handelt es sich in letzter Zeit immer öfter um Schmerzmittel. Österreich liegt beim Verbrauch bestimmter Schmerzmittel im weltweiten Spitzenfeld, und allein in Oberösterreich wurde bereits bei 2.000 Menschen eine Medikamentensucht diagnostiziert.
Stille Medikamentensucht
Die Dunkelziffer dürfte aber noch viel höher sein, denn die Abhängigkeit von Medikamenten sei eine stille Sucht, die man oft nicht bemerke, so der Linzer Suchtforscher Seifried Seyer: "Opiate Schmerzmittel unterscheidet nichts von Heroin beziehungsweise anderen illegale Morphinen. In diesem Fall sind sie aber verschreibungspflichtige Medikamente.“
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Milliardengeschäft für Mafia
Wie viele geschmuggelte Medikamente in Oberösterreich in Umlauf sind, wagt man bei der österreichischen Arzneimittelbehörde nicht einmal zu schätzen. Fest steht für die Experten aber eines: Es ist ein Milliardenmarkt, der längst von der Mafia kontrolliert wird.
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Dem organisierten Medikamentenschmuggel treten die Zollfahnder nun mit groß angelegten Kontrollen entgegen. Kein leichter Kampf, denn bei einer Gewinnspanne von mehr als tausend Prozent machen die Schmuggler mit Medikamenten inzwischen mehr Profit als mit Drogen wie Kokain oder Heroin.