Reifenhändler Bruckmüller ist insolvent

Der oberösterreichische Reifengroßhändler Bruckmüller sowie zwei weitere Unternehmen der Gruppe und der Eigentümer haben am Donnerstag beim Landesgericht Steyr Insolvenz angemeldet.

Von den vier Insolvenzen sind insgesamt 111 Dienstnehmer und rund 380 Gläubiger betroffen. Die Passiva betragen insgesamt 51,4 Mio. Euro, die Aktiva 9,58 Mio. Euro, wie am Donnerstagnachmittag Creditreform berichtete.

Mitte Oktober schien Fortbestand gesichert

Noch Mitte Oktober schien der Fortbestand des Reifenhändlers mit Sitz in Kremsmünster gesichert. Firmeneigentümer Othmar Bruckmüller zeigte sich damals gegenüber dem ORF Oberösterreich zuversichtlich, dass mit Gläubigern und Investoren eine Einigung erzielt werden könne - mehr dazu in Positive Signale bei Reifen Bruckmüller (ooe.ORF.at; 17.10.17).

Einstieg eines Investors platzte

Wie die Branche allgemein konnte auch Bruckmüller zuletzt die Margen aus den vorangegangenen Jahren nicht mehr erwirtschaften. Der Einstieg eines Investors platzte kurz vor Abschluss, was schließlich zur Insolvenz führte. Die Unternehmen sollen fortgeführt werden. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren angeboten.

Die Insolvenzen im Detail

Die Hans Bruckmüller Reifengroßhandel GmbH in Kremsmünster hat am Landesgericht Steyr den Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Sie beschäftigt rund 90 Mitarbeiter. 200 bis 300 Gläubiger sind betroffen. Aktiva von 7,7 Mio. Euro stehen Passiva von etwa 40,9 Mio. Euro gegenüber, wie Creditreform, AKV und KSV in Aussendungen berichteten.

Die Reifen Bruckmüller GmbH in Wels (13 Dienstnehmer, ca. 90 Gläubiger, 1,08 Mio. Euro Aktiva, 5,9 Mio. Euro Passiva), die Reifen Bruckmüller GmbH in Sierning (acht Dienstnehmer, 50 Gläubiger, 0,8 Mio. Euro Aktiva, 4,6 Mio. Euro Passiva) und Geschäftsführer Othmar Bruckmüller haben ebenfalls Sanierungsverfahren beantragt. Nicht von der Insolvenz betroffen sind die Reifen Bruckmüller GmbH in Leonding und die Reifenland Bruckmüller GmbH in Linz.

Strugl sichert Unterstützung zu

Wirtschaftslandesrat Michael Strugl (ÖVP) sicherte den Angestellten volle Unterstützung zu, sollte eine Fortführung des Unternehmens nicht gelingen. Konkret nannte Strugl Stiftungen oder arbeitsplatznahe Qualifizierungen. Grundsätzlich gebe es auf dem Arbeitsmarkt in Oberösterreich aber derzeit viele offene Stellen.