Gewerkschaften verschärfen den Ton

Die Gewerkschaften verschärfen ihren Ton in den aktuellen Kollektivvertragsverhandlungen der Metaller. Da nach drei Verhandlungsrunden keine Einigung mit den Arbeitgebervertretern in Sicht ist, werden nun Maßnahmen gesetzt.

Ab Mittwoch werden Betriebsversammlungen angekündigt, heißt es von der Produktions- und der Privatangestelltengewerkschaft. Damit möchten die Arbeitnehmervertreter Druck auf die Arbeitgeber ausüben, sagt der Chef der Gewerkschaft der Privatangestellten - GPA - in Oberösterreich, Markus Vogl: „Wir wissen heute noch nicht, welche Forderungen die Arbeitgeber haben. Und so kann eine Verhandlung auf Augenhöhe nicht laufen. Und genau darum geht es, wir wollen diese Augenhöhe bei den Verhandlungen haben. Wenn wir sie nicht am Verhandlungstisch bekommen, müssen wir sie leider wo anders herstellen.“

„Drei Prozent Wirtschaftswachtum prognostiziert“

Die Arbeitnehmervertreter sind zuletzt vom Verhandlungstisch aufgestanden und werfen den Arbeitgebervertretern vor eine Nulllohnrunde zu fordern, was diese zurückweisen. Die Arbeitnehmervertreter fordern hingegen vier Prozent mehr Lohn, so der Bundeschef der Produktionsgewerkschaft PRO-GE, Rainer Wimmer, er beruft sich auf das Wirtschaftswachstum: „Im heurigen Jahr wird uns drei Prozent vorausgesagt, außerdem anhaltend auch für das Jahr 2018. Das heißt, dass die Krise vorbei ist und wir nicht mehr mit unserer Lohnforderung zurückhalten.“

Wort „Streik“ nimmt man noch nicht in den Mund

Sollte es bei der vierten Runde am kommenden Montag nicht zu einer Einigung kommen, werden die angekündigten Betriebsversammlungen auch stattfinden. Das wurde am Mittwoch vor über 500 Betriebsräten in einer Konferenz in Hörsching beschlossen. Das Wort Streik nimmt aber vorerst noch kein Gewerkschafter in den Mund. Es scheint also so, als ob ausgelotet werden soll, wie weit man gehen kann.

70.000 Beschäftigte in Oberösterreich betroffen

Betroffen von den Kollektivvertragsverhandlungen sind in Oberösterreich rund 70.000 Beschäftigte der Metallbranche, sie bekamen im Vorjahr im Schnitt 1,68 Prozent mehr Lohn. Da einigte man sich in der vierten Verhandlungsrunde.