Backmittelhersteller investiert in Russland

Trotz Sanktionen haben manche westliche Unternehmer in Russland investiert, etwa der oberösterreichische Backgrundstofferzeuger Backaldrin, bekannt als der Kornspitz-Erfinder, der ein Werk in der Nähe von Moskau eröffnete.

Der Kornspitz ist nicht nur in Österreich ein beliebtes Weckerl: Rund 4,5 Millionen Stück des Gebäcks werden täglich in 68 Ländern verzehrt.

Der Kornspitz made in Russia: Backzutaten für russische Kunden werden jetzt nicht mehr aus Asten bei Linz geliefert, sondern 75 Kilometer südlich von Moskau gemischt und in Säcke gefüllt.

Wegen Sanktionen verlegt

Den Anstoß für die Vor-Ort-Produktion haben übrigens gerade die Gegensanktionen gegeben. Manche Backzutaten wie Milchpulver dürfen nämlich nicht mehr importiert werden, sagt der Eigentümer von Backaldrin, Peter Augendopler: „Wir haben auf die Situation reagiert und die Produktion nach Russland verlagert.“ 15 bis 20 Prozent der dafür benötigten Grundstoffe werden weiterhin aus Asten angeliefert und vor Ort mit russischen Rohstoffen zu Mischungen für Brot und Gebäck verarbeitet.

Kornspitz-Weckerl

backaldrin

Im Labor von Backaldrin wurde 1948 die neue Backmischung für den Kornspitz erfunden

Doch nicht alle Firmen können sich so gut anpassen. Die Sanktionen bremsen die russische Wirtschaft. Ein rasanter Aufschwung ist nicht zu erwarten.

„Russen sind unsere treuesten Kunden“

Backaldrin bleibt dennoch optimistisch. „Die Russen sind unsere treuesten Kunden“, sagt Augendopler. Eine Kundenbindung, die trotz der Krise in Russland gehalten wurde: Die Realeinkommen sind gesunken, die Bevölkerung verdient im Schnitt um zehn Prozent weniger als vor drei Jahren. Weltweit beschäftigt Backaldrin derzeit 870 Mitarbeiter.

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