Facebook-Seiten gegen Kurz: Heftige Kritik

Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) übt nach den Enthüllungen über die Dirty Campaigning-Aktivitäten des SPÖ-Beraters Tal Silberstein heftige Kritik an der SPÖ und ihrem Vorsitzenden Christian Kern. Eine rote Linie sei überschritten, so Stelzer.

Wenige Minuten bevor die Recherchen von „Die Presse am Sonntag“ und „profil“ am Samstag veröffentlicht wurden, wurden beide Facebook-Seiten offline genommen. Zuvor hatte allein die Seite „Wir für Sebastian Kurz“ mehr als 16.000 Abonnenten gesammelt, hunderttausendfach wurden die Videos und Fotos geklickt. Wie am Samstag bekannt wurde, steckten Silbersteins Mitarbeiter hinter den Posts, in denen unter anderem mit Falschaussagen gegen Sebastian Kurz und die ÖVP gehetzt wurde.

„Da steckt System dahinter“

„Hier wurde ganz klar eine rote Linie überschritten, auch weil offenbar bewusst mit antisemitischen Codes und rassistischen Untertönen gearbeitet wurde. Ich bin erschüttert, dass solche Methoden nach Österreich geholt wurden. Das ist nicht bloß Dirty oder Negative Campaigning, sondern schlichtweg Wählertäuschung“, sagte Stelzer, der auch stellvertretender Obmann der Bundes-ÖVP ist. „Die SPÖ versucht offenbar um jeden Preis Stimmung gegen Sebastian Kurz zu betreiben.“

Kurz und Stelzer

Presse OÖVP

Stelzer, der auch stellvertretender ÖVP-Obmann ist, sei nach den Enthüllungen „erschüttert“

Kaum vorstellbar sei für Stelzer, dass die Anti-Kurz-Kampagne ohne Wissen und Zustimmung der SPÖ-Chefetage und nur von einem SPÖ-Mitarbeiter gestartet und betrieben wurde: „Da steckt ein System dahinter, mit ausreichend finanziellen Mitteln und Personal.“ Für die verbleibenden Tage in der Wahlbewegung erwartet sich der Landeshauptmann von der SPÖ einen fairen und respektvollen Umgang mit den politischen Mitbewerbern und eine klare Distanzierung von solchen Methoden.

Kritik an der SPÖ kam auch von ÖVP-Generalsekretärin Elisabeth Köstinger. Sie bezeichnete die Dirty Campaigning-Aktivitäten via Twitter als „Tiefpunkt im Wahlkampf“ und forderte eine Klarstellung von der SPÖ.

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